Bochum-Mitte. . Der charismatische DJ Daniel Paeben gehört zur Stammbesetzung im ,Riff’. Keine leichte Aufgabe. Nicht nur, weil der Plattenmann arbeiten muss, wenn andere feiern wollen. Was der Discjockey in einer ganz normalen Nacht im Bermuda-Dreieck erlebt.

Rotgold versinkt die Sonne über der Skyline des Bermuda-Dreiecks. Der Parkplatz füllt sich langsam, Bässe wummern über das Gelände, als er zum Eingang schlendert. Dort begrüßt er den Türsteher mit einem Handschlag, die Kassiererin mit einem Kopfnicken.

Wenn Daniel Paeben zur Arbeit geht, genießen die meisten schon längst ihren Feierabend. Er ist DJ in der Kult-Disco „Riff”. Er arbeitet dort, wo andere Spaß haben wollen. PBN, so sein Künstlername, ist 34. Im Gegensatz zu anderen DJs verzichtet er auf Goldkette und Baseballkappe. Auch Dank seines verschmitzten Lächelns hat er eher den Charme eines Jungen von nebenan. „Zum warm werden“ legt er in der kleinen Halle des Riffs lockere elektronische Musik auf. „Sowas höre ich auch privat. Und Techno“, verrät er. Im Riff sind allerdings Party-Classics, Hip-Hop und Charts gefragt.

Vier Stunden schweißtreibender Arbeit liegen vor DJ PBN

Ein paar Tänzer sind schon da und wippen einsam unter der Discokugel. „Zehn Minuten noch, dann geht’s richtig ab hier“, sagt PBN, bestellt ein Alkoholfreies und atmet tief durch. Er weiß: Mindestens vier Stunden schweißtreibender Arbeit liegen vor ihm.

Ab halb eins wird es richtig voll. Der große Blonde legt einen Finger auf den virtuellen Plattenteller, drückt „Play“ und aus den Boxen ertönt die Gute-Laune-Band „Seeed“. Die Menge tobt. Den Kopfhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, schiebt er die zu langen Ärmel seines Shirts hoch.

Wenn er nicht gerade im Riff auflegt, dann ist er im Café Eden zu finden. Ein Verein hat den Laden im Retro-Style an der Herner Straße 13 eröffnet. „Wir sind rund 15 aktive Mitglieder, die abwechselnd die Organisation und den Verkauf übernehmen“, erklärt Daniel Paeben, während er die Regler seines Mischpults verschiebt und in die tanzende Menge blickt. Wer ihn mal abseits der Disco erleben möchte: Am 5. September legt er beim „Bochumer Musiksommer“ auf dem Boulevard auf.

Eine Blondine im schicken Blazer schaut sich immer wieder nach ihm um, sie lässt ihr Haar im Ventilator-Wind fliegen. Der DJ ist begehrt, doch er bekommt davon nichts mit. Konzentriert stellt er die Lieder zusammen, arbeitet an „weichen Übergängen“ und beobachtet, wie das Publikum auf seine Musik reagiert. Zwischen zwei Tracks hat er rund drei Minuten Zeit.

Im Club wird er am laufenden Band von verschwitzten Tänzern angequatscht. Die Musikwünsche nehmen kein Ende. Alles kann er natürlich nicht spielen.

„Die Lautstärke, die Hitze, keine richtige Pause, blöde Sprüche – manchmal ist die Arbeit echt anstrengend“, sagt er. „Aber hey, mein Job ist es, gute Musik aufzulegen. Das ist schon traumhaft!“ Paeben muss lachen. Er setzt die Kopfhörer auf dreht sich zu seinem Mischpult und drückt „Play“.