Das regelmäßige Herumkritisieren von einigen Radfahrern an den Mängeln des Bochumer Radwegenetzes kommt mir zunehmend wie eine Marotte vor. Bochum ist nun mal eine Großstadt, noch dazu eine mit sehr langer Industrie- und Auto-Geschichte. Da darf man nicht erwarten, dass an den meisten Straßen und Wegen freie Fahrt für Radfahrer herrscht.

Niemand bedauert es, dass das Fahrrad im Alltagsverkehr deutlich im Kommen ist. Im Gegenteil. Nur: Die Stadt muss auch viele andere Interessen ausgleichen: die Fußgänger, den Lkw- und Pkw-Verkehr, Bus & Bahn und, und, und. Soll die Stadt ganze Häuserzeilen abreißen, nur um besseren Platz für das Radfahren zu schaffen?

Die Stadt weiß selbst, dass Radfahren in Bochum oft strapaziös ist. Aber nach und nach hat sie die Situation für Radfahrer bereits erheblich verbessert, und sie legt ständig nach. Das sollten Radfahrer auch mal zu würdigen wissen. Bernd Kiesewetter