Bochum.. Ein kurioser Tierfund sorgt für Aufregung im Bochumer Stadtteil Hordel: Eine Schlange hat sich in einem geparkten Opel verkrochen. Woher das Tier kommt oder wie man es aus dem Auto herauslockt, weiß niemand. Die Feuerwehr stellt ihr nun eine Falle.

Als Dragan Durmis (39) den Tiernotdienst anrief, wurde er nicht mal ernst genommen. Das war in der Nacht von Sonntag auf Montag, der Notdienst-Mensch am Telefon „hat sich veräppelt gefühlt“, sagt Durmis. Erst Polizei und Feuerwehr nahmen das Anliegen ernst: Im Auto von Dragan Durmis und seiner Frau Tordis (35) steckt eine Schlange. Und zwar keine Blindschleiche, wie die Polizei zuerst vermutete, sondern ein Königspython. Wie das Tier in den Motorraum gelangte, weiß niemand – fest steht aber, dass die Schlange am Montag für reichlich Aufregung sorgte in der beschaulichen Zechensiedlung Dahlhauser Heide.

Nachbarskinder hatten am späten Sonntagabend beobachtet, wie etwas in die Karosserie von Durmis’ beigem Opel Astra kroch. Der 39-Jährige reagierte unerschrocken und sah nach: „Da lag tatsächlich eine etwa 1,20 Meter lange Schlange auf dem Motor!“ Vermutlich ein Jungtier. Wahrscheinlich habe es sich zum Verdauen in die trockene, dunkle Karosserie verkrochen. „Der Körper war richtig dick, da war wohl eine Ratte drin“, sagt Durmis. Alle Bemühungen, die Schlange herauszubekommen aus dem Auto, scheiterten – sie verkeilte sich stattdessen immer kräftiger. Offenbar hatte das Tier schlicht Angst. Es habe sich „kalt und ledrig“ angefühlt, so Durmis, „es zuckte zusammen, wenn man es angefasst hat, es hat sich richtig gewunden.“

Feuerwehr musste improvisieren

Der Feuerwehr blieb nichts anderes übrig als zu improvisieren – sie schleppte am Montag das ganze Auto ab. Nun steht der Wagen in einer Wache, die Feuerwehr hofft, dass der Python rauskommt, wenn er verdaut hat. Das kann aber einige Tage dauern. Zu lange, um den Wagen pausenlos zu bewachen. Zugführer Christian Rehbein, Brandmeister Philipp Ickler und Kollegen haben daher eine ganze Halle abgeklebt. „Sogar die Schläuche“, sagt Rehbein. Ums Auto herum haben sie Paniermehl verstreut. Eine clevere Falle: Sollte das Tier zu einem der Wasserschälchen kriechen, könnten die Brandschützer das nachvollziehen.

Dragan Durmis ist sein Auto also erstmal los. Ob er keine Angst gehabt habe? „Ach“, sagt der, „Pythons sind doch nicht giftig, da besteht für Menschen keine Gefahr.“ Stimmt – Pythons sind Würgeschlangen.