Zusammen gesessen haben sie oft und über die Frage gebrütet, mit welcher Geschäftsidee sie sich selbstständig machen können. Vieles war in der Verlosung: Wirklich überzeugt waren Julian Mikulik (31), Eric Salbert (32), Alexander Terheggen (29) und Thomas Tümp (30) aber erst, als Mikulik eine Sprachreise nach Malta unternehmen wollte. Plötzlich war die Idee vom Sprachreisen-Portal geboren war. „Es war dann auch noch ein Zufall, dass wir in dieser Zeit an einem Aktionstag auf dem Campus an einem Stand für Exist-Gründungen aus der Wissenschaft vorbeigekommen sind“, erinnert sich Thomas Tümp.
Es ist ein beinahe klassisches Spin off, das das Quartett hingelegt hat. Drei von ihnen hatten gerade das Studium beendet oder steckten noch in der Abschlussphase, als sie das Projekt „Lingoschool“ in Angriff nahmen: zwei Diplom-Ökonomen und ein Fahrzeugbau-Ingenieur. Nur Informatiker Eric Salber arbeitete bereits für eine IT-Unternehmensberatung in Frankfurt.
Eigentlich kommen die seit langem und schon vor der Unternehmensgründung befreundeten Geschäftspartner aus Krefeld und Köln. In Bochum haben sie sich nach dem Studium mit ihrer Firma niedergelassen, weil die Infrastruktur einfach stimmt, wie Thomas Trümp sagt. Die Mieten etwa seien ausgesprochen günstig. Und auch die Hilfe bei der Existenzgründung sei „top“ gewesen. Uni, IHK und auch die Sparkasse hätten sich mächtig ins Zeug gelegt, um die Jungunternehmer zu unterstützen.
Das stete Wachstum in der Branche hat mehrere Gründe und Zielgruppen. Die Globalisierung befördert den Wunsch und bisweilen die Notwendigkeit bei Schülern, Studenten, Auszubildenden und Berufstätigen, sich sprachlich zu qualifizieren. Zudem gibt es viele Kunden 50+, die mittlerweile Zeit und Geld haben, um Sprachen lernen und Länder kennenlernen miteinander zu verbinden. „Die Branche ist krisenrobust“, sagt Thomas Tümp. Ja mehr noch. Schlechte Wirtschaftsdaten würden die Neigung der Kunden, sich zu qualifizieren, noch fördern. Wie immer es also auch kommen mag: Die Aussichten sind gut für Lingoschools.