Wer am Donnerstag ins Schauspielhaus gekommen war, wurde nicht nur mit einer gelungenen Darbietung sondern auch mit Eis belohnt. Anlässlich des letzten Symphoniekonzertes der Saison wartete auf dem Vorplatz des Schauspielhauses, passend zur lauen Sommernacht, ein Eiswagen. Wenige Minuten nachdem der letzte Ton verklungen war, drängten sich freudig schnatternde Menschen um ihn. Während des Eisessens lobten sie vor allem das Klavierspiel der gefeierten Solistin. Mit konzentrierter Gelassenheit führte zuvor Dirigent Francesco Angelico die charmant routinierten Symphoniker durch einen dramaturgisch stimmigen Abend. Angefangen bei Anton Weberns „Im Sommerwind“ über Mozarts Konzert für Klavier und Orchester Nr. 9 „Jenamy“ bis hin zu Alfred Schnittkes „(K)ein Sommernachtstraum“ und Ausschnitten aus Felix Mendelssohn Bartholdys „Ein Sommernachtstraum“. Die Stücke von Webern und Bartholdy gaben sich so schwelgerisch und sehnsuchtsvoll verspielt wie ein Abendspaziergang im Park. Bei Schnittke hingegen wurde es klanggewaltiger, fast apokalyptisch. Dazu ließ Solistin Plamena Mangova ihre Hände am Hammerklavier so leicht über die Tasten tanzen als wären es kleine Vögelchen. Als Zugabe wählte sie eine sehnsuchtsvoll-melancholische Sonate, die sich so wunderbar in das Konzept einfügte wie die Kugel Eis am Ende des Konzertes.