Im Fahrradclub ADFC in Bochum hat es offenbar Ärger gegeben. Dieter Schulz (73), der 13 Jahre lang die Montagstouren des ADFC ehrenamtlich organisiert und geleitet hatte, bietet diese Radtouren nunmehr nur noch privat an. Er fühlt sich von Verantwortlichen des ADFC „gemobbt“ und „schlecht behandelt“, wie er auf Anfrage sagte.
Bereits am vergangenen Montagvormittag hatte Dieter Schulz seine erste Tour auf eigene Faust gestartet, ohne den ADFC. Los ging es wie immer von der Glocke vor dem Bochumer Rathaus. Rund 40 Teilnehmer traten in die Pedale und fuhren nach Essen-Borbeck zur Dampfbierbrauerei – das waren ungefähr so viel wie immer, als der ADFC noch im Spiel war. Früher kostete die Mitfahrt je nach Mitgliedschaft ein oder zwei Euro. Jetzt müssen die Radler gar nichts mehr bezahlen, beziehungsweise: Es ist freiwillig. Am kommenden Pfingstmontag geht es erneut von der Glocke los. Um 10 Uhr startet Schulz zum Movie-Park nach Bottrop und nach Dorsten. Seine Touren sind zwischen 60 und 80 Kilometer lang.
ADFC-Vorsitzender Klaus Kuliga erklärte auf Anfrage, dass er den Grund für Schulz’ Demission nicht kenne. In der jüngsten Vereinszeitschrift „frei atmen“ dankte er Schulz aber ausdrücklich für seine Touren. „Wir bedauern sehr, dass diese schöne Zeit damit zu Ende geht.“ Eigene Montagstouren will der ADFC (660 Mitglieder) nun nicht anbieten. Man wolle Schulz „keine Konkurrenz machen“, sagte Kuliga.
Auch zwei weitere Mitglieder haben ihre Funktionen im ADFC verloren – weil „die Zusammenarbeit zunehmend schwierig“ gewesen sei, so Kuliga.