Bochum.

Sechs Millionen Euro investiert die Stadt in die Sanierung und den Umbau des Schulgebäudes. Die Jungen und Mädchen werden täglich mit fünf Bussen in die acht Kilometer entfernte Rosenbergschule gefahren. „Die Kinder, die Lehrer, wir Eltern: Wir gehen hier alle auf dem Zahnfleisch“, sagte Oliver Dismer, der Vorsitzende des Fördervereins, vor zwei Wochen im Gespräch mit der WAZ.

Probleme mit Hausschwamm und Statik

Zu diesem Zeitpunkt war es noch ein Gerücht: Nach Ostern drohe auch der zweite, für die Sommerferien zugesicherte Fertigstellungstermin zu platzen. „Das kann, das darf nicht sein – allein wegen der neuen I-Männchen“, bangten Dismer und weitere Väter und Mütter und forderten „Klarheit, wie es nach den Ferien weitergeht“.

Eltern werden am Dienstag informiert

Am kommenden Dienstag wird die Schulpflegschaft der Grundschule über die Verzögerung der Bauarbeiten informiert. Die Situation solle vor Ort „erläutert werden“, so die Stadt.

Oliver Dismer, Vorsitzender des Fördervereins, zeigt sich im WAZ-Gespräch „tief enttäuscht. Allerdings mussten wir mit dieser Entwicklung rechnen“.

Nun haben sie Gewissheit. „Die Baumaßnahme kann erst in den Herbstferien fertiggestellt werden“, erklärte die Stadtverwaltung am Freitag auf Anfrage der WAZ und führt zwei Gründe an:
– Das Gebäude sei mit deutlich mehr Hausschwamm befallen, als zunächst angenommen wurde. „Dies hätte vor Beginn der Baumaßnahme nur erkannt werden können, wenn man weitreichende Untersuchungen gemacht hätte, die jedoch dann schon die Schule unbenutzbar gemacht hätten.“
– Die Statik des Gebäudes habe es nicht zugelassen, den neuen Aufzug an der ursprünglich geplanten Stelle zu bauen. Das habe sich bei Prüfungen herausgestellt. „Es mussten Alternativen untersucht und die endgültige Lösung neu geplant werden“, so die Stadt.

Die neue Mensa habe mit der Verzögerung nichts zu tun. Der Auftrag war erst im Frühjahr vergeben worden. Zwar konnte zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden. „Bei einer Bauzeit von einem dreiviertel Jahr stand aber von vornherein fest, dass die Mensa während des laufenden Schulbetriebs weitergebaut wird.“

Die Schulverwaltungsamt habe geprüft, ob die Schule nach den Sommerferien zumindest provisorisch genutzt werden könnte. „Aber der Schulbetrieb wäre zu stark eingeschränkt gewesen“, betont Sprecherin Barbara Gottschlich. Bei Baulärm und mit Folien verklebten Fenstern sei ein Unterricht nicht sinnvoll. Zudem gebe es Sicherheitsbedenken: Auf dem Schulhof steht ein Baukran.