Aufgrund der großen Nachfrage richtet das Zentrum für Kinder- und Jugendpsychotherapie des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität eine komplette Sprechstundenwoche für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern ein.
Vom 23. bis 27. Juni (Montag bis Freitag) gibt es im „Bochumer Fenster“ auf dem Massenberg-Boulevard Hilfe für Kinder und Jugendliche mit Ängsten und anderen psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten (Traurigkeit, Aufmerksamkeits- und Essstörungen, Zwänge etc.). Mit ihren Eltern können sie sich über die Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten informieren: direkt durch die Therapeuten des Zentrums, ohne lange Wartezeiten, wie sie bei psychischen Erkrankungen Alltag sind. Die Beratung erfolgt völlig unverbindlich, eine direkte Therapieanmeldung ist aber auf Wunsch jederzeit möglich.
Wie geholfen werden kann, zeigt das Zentrum am Beispiel von Felix auf. Der Zehnjährige ist tagsüber ein aufgewecktes, fröhliches Kind, gehört im Gymnasium zu den Klassenbesten. Abends war er wie umgewandelt: Wollten die Eltern ausgehen, begann er zu weinen. In seinen Gedanken malte er sich die schlimmsten Schreckensszenarien aus: Der Mercedes seiner Eltern liegt verbeult im Straßengraben. Bei jedem Geräusch schreckte er hoch, dachte: „Das ist bestimmt ein Krankenwagen!“ In der Therapie wurde Felix mit verschiedenen Strategien die Angst vor der Angst genommen. Mit einem Schwert machte er die Angst „klein“. Außerhalb der Therapiestunden meisterte er Mutproben. Die Erfahrungen wurden schriftlich festgehalten. Am Ende der Therapie hatte Felix seine Angst überwunden. Als Belohnung erhielt er eine Urkunde für seinen Mut.
Die Anzahl der Beratungstermine, die in der Aktionswoche vergeben werden können, ist begrenzt. Um Anmeldungen wird daher ab sofort gebeten: 0234 32 28 178. „Die Kosten der Behandlung und der Sprechstunde werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen“, teilt das Zentrum mit.