Wenn sich Bands wie Vierter Grad und Village of the Sun zu einem feinen Doppelkonzert im Rottstr5-Theater treffen, haut der Trommler (der aussieht wie Campino von den Toten Hosen) auch schon mal das Schlagzeug auseinander. Musik, die kracht.

Die Einen stellen den Spaß und die Themen ihrer Generation in den Vordergrund, die Anderen organische Sounds und groovige Sinnstrukturen. Man hört, dass die musikalische Früherziehung der fünf Musiker von Vierter Grad, Leute wie David Bowie und Blixa Bargeld übernommen haben. Die Soundpalette der Band ist „very 80ies“: D.A.F., Morrissey, Einstürzende Neubauten. Dunkel, aber nicht dramatisch. Musikalische Versatzstücke werden auf eigenes Textmaterial montiert. Mal in Deutsch, mal auf Englisch. Keyboard-Synthiesound ergänzt Gitarre, Bass und Schlagzeug. Dazwischen wird gefeiert. Eine echte Ode an die Achtziger – nur besser angezogen. Das Publikum freut sich über die sympathische Retrospektive und beantwortet die Songs mit zahlreichen Bravos, Yeahs und Freudenpfiffen.

Village of the Sun hingegen servieren 1-A jazzig-dubbigen Drum’n’Bass. Die Band hat ihren Flow gefunden und weiß, wie man mit ihm einen Sog kreiert, der Zuhörer nachhaltig beeindruckt. Zwei Drittel der Band waren dem Bochumer Publikum besser unter dem Namen „Weird Wired“ . In den vergangenen vier Jahren haben Timo Lichterfeld, Jan Schimmelpfenning und Nicolas Rodriguez einige überdurchschnittlich gut besuchte Konzerte in Bochum und der Region gegeben. Mit Robin Heimann für Rodrigues neu besetzt warfen sie sich nun neubenannt, aber mit altbewährtem Stil, in einen gewohnt soliden Konzertabend. Gastmusiker Timmy unterstützte die Kombo mit Gesang, Soundeffekten und Kleininstrumenten und verlieh ihrem Sound einen Hauch von Black Keys. Wenn Village of the Sun spielen, sollte man hingehen. Es wird funky.. WAZ-Wertung: