Werne.
Die Willy-Brandt-Gesamtschule stand jetzt im Zeichen der interreligiösen Begegnung. Die 5. und 6. Jahrgänge konnten sich in drei Begegnungsräumen über Christentum, Islam und Judentum informieren.
Der Raum zum Christentum lud zur Erkundung der Ostergeschichte ein. Dazu wurde eine selbstgestaltete Schüler-Bilder-Bibel ausgelegt. Die hier gewonnenen Impressionen konnten die Schüler in einer Bibelecke mit Hilfe von Lückentexten zu Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern vertiefen. Für Kinder, die lieber mit den Händen lernen, stand eine Christentumskiste bereit, die allerhand Greifbares und Erfahrbares mitbrachte.
Im islamischen Raum erarbeiteten die Jugendlichen den Fastenmonat Ramadan und das sich anschließende Zuckerfest. Schüler des 5. Jahrgangs, die im Fach Praktische Philosophie unterrichtet werden, bereiteten nicht nur Plakate und Vorträge vor, sondern gestalteten in Eigeninitiative kurze Rollenspiele, in denen sie die wichtigsten Informationen zu beiden Ereignissen unterhaltsam und leicht verständlich verpackten. Hinzukam, dass sie mithilfe ihrer Eltern spezielle Speisen, die beim Zuckerfest gereicht werden (z.B. Baklava) am Vortag zubereitet hatten, um das Fest noch authentischer zu gestalten.
Der jüdische Raum lud ein zum Pessahfest. Auf dem Tisch standen koschere Speisen, die traditionell am Sederabend gereicht werden. Natürlich durften sie auch probiert werden. Der Sederabend ist der Vorabend und Auftakt von Pessah. An ihm wird im Kreis der Familie des Auszugs aus Ägypten gedacht.
Für alle Fragen standen Pfarrer Andreas Brenneke und Gemeindereferent Marcus Steiner zur Verfügung. Ebenso Roman Domnin, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bochum, sowie Hüseyin Inam, ein muslimischer Theologe, der sich seit Jahren für den christlich-islamischen Dialog engagiert.
In der gemeinsamen Abschlussfeier trugen sie ein für jede Religion typisches Gebet vor und sprachen einen gemeinsamen Segen.