Langendreer. .

Seit vielen Jahren unterstützt die Freie evangelische Kirche das „Levante“-Sozialprojekt im Norden Brasilien. Dort, in der Nähe von Recife, wo die deutsche Nationalmann bei der WM gegen die USA antritt, wird Straßenkindern durch Spendengelder ermöglicht, ein normales Leben fernab von Gewalt, Drogen und Arbeitslosigkeit zu führen. Einige von denen, die es Dank „Levante“ (heißt übersetzt „Steh auf“) geschafft haben, touren derzeit für drei Wochen durch Deutschland. Um persönlich vor Ort Danke zu sagen. Und um zu zeigen, dass die Spendengelder etwas bewirken.

Gestern machten die 17 jungen Brasilianer mit ihren Betreuern für einen Tag Halt in Bochum, um die Freie evangelischen Gemeinde Langendreer zu besuchen. Das heißt, im Gemeindehaus an der Wittenbergstraße selbst sind die Südamerikaner nur kurz. Zu straff ist das Sightseeing-Paket geschnürt: Nach dem Empfang morgens geht es gleich ins Bergbaumuseum. „Eine tolle Erfahrung“, lässt Wilson, der Leiter der Gruppe, von Dolmetscher Lucas übersetzen. „Etwas Ähnliches haben wir noch nicht erlebt.“ Dann Mittagessen in Langendreer. Die Gemeinde tischt Bochum-typisch Currywurst auf. „Oh nein, nicht schon wieder“, denken in diesem Moment wohl viele der brasilianischen Gäste. Denn wo auch immer sie bisher in unserem Land waren – überall gab es Würstchen . . .

Immerhin, sie nehmen es mit Humor und langen trotzdem ordentlich zu. Die Stärkung ist auch nötig, denn schon geht es weiter zur Stadion-Besichtigung beim VfL. Ein Verein, der in Brasilien leider nicht bekannt ist. Am Abend dann steht ein Benefizfußballspiel beim CSV SF Linden an. Fußball ist nämlich – wie könnte es in Brasilien auch anders sein? – beim „Levante“-Sozialprojekt der Hauptschlüssel zum Erfolg. Und heute sind die Kicker aus Pelés Heimatland auch schon weitergezogen; nächste Station ist Trier. Auch dort wird wieder Fußball gespielt. Und ganz bestimmt im Anschluss eine Bratwurst serviert . . .