Hordel. .

Das erneute „Nein“ zur Öffnung der abgesperrten Hordeler Straße zum Kreisverkehr in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung (die WAZ berichtete) hat die Geschäftsleute im angrenzenden Wanne-Eickel bitter enttäuscht.

Manfred Lieder ist Vorsitzender der Werbegemeinschaft Eickel: „Die Abbindung vor vier Jahren hat uns in Mark und Bein getroffen. Nach einer internen Erhebung beklagen wir Umsatzeinbußen von 30 Prozent.“ Er hat ein Rundfunk-/Fernsehgeschäft an der Hauptstraße und sagt: „Wir Geschäftsleute hatten Hoffnung geschöpft, nachdem dem Bezirk Mitte der Antrag eines Bochumer Unternehmers vorlag, wonach die Abbindung zumindest während der Bauphase auf der Herner Straße zurückgenommen werden sollte. Doch der wurde direkt von der Tagesordnung gekippt.“

Der Wanner Wochenmarkt habe auch weniger Kunden, denn die Siedlungsbewohner scheuten die Odyssee über die Riemker Straße, um ihn zu erreichen. Für die Herner, so sagt Lieder, sei der Entscheid des Bochumer Bezirks ein Affront, „doch auch die Herner Politik und Verwaltung haben damals geschlafen; denn ehemals war die Hordeler Straße als Verbindung zwischen Herne und Bochum eine Landestraße gewesen“.

James Wille, der mit seiner CDU-Fraktion die Sitzung verlassen hatte, weil er nicht Stellung beziehen durfte, empört sich: „Wenn es neuerdings Usus wird, unangenehme Themen von der Tagesordnung zu nehmen, wann immer man die Lust dazu verspürt oder auch nur wenn sie, wie Kaugummi durchgekaut’ sind, dann hat sich Demokratie ausgelebt. Und wenn das politische Gegenüber noch nicht einmal einem das verbriefte Recht einräumt, als Opposition dazu Stellung zu beziehen, frage ich mich, in welcher Stadt ich lebe.“