Wattenscheid..
Facebook, WhatsApp und andere soziale Medien sind Teil der Schülerrealität und gehören mit zum Schulalltag – für Jugendliche aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Oft bedenkenlos sind sie im Netz unterwegs, ohne dabei an die Gefahren und Risiken zu denken. Diese Problematik hat die Pestalozzi-Realschule aufgegriffen und erstmals einen ganztägigen Workshop dazu durchgeführt. Thema: „Sicher im Netz – Prävention durch Kommunikation.“
„Es ist uns ein großes Anliegen, Schülerinnen und Schüler über die Dimensionen der Internetkommunikation aufzuklären und sie zu einem verantwortlichen Umgang zu erziehen“, so Schulleiterin Silvia Zens. Immer früher und immer öfter haben Kinder und Jugendliche heutzutage bereits ein Smartphone, schnell ist man im Netz.
„Das Netz vergisst nie“, betont Informatik-Lehrer Thomas Wiegel in der Diskussionsrunde zum Infofilm in der Aula. „Selfies“ – selbstgemachtes Foto-, Video- und Tonmaterial – sind schnell erstellt und ins Netz gestellt. Manchmal mit Inhalten, die peinlich, beleidigend oder verfälschend sind; die Folgen werden oft erst später deutlich. „Die Problematik ist vielen Jugendlichen gar nicht bewusst, häufig erst ab 15 oder 16 Jahren beginnen sie sich damit ernsthafter zu befassen. Dabei ist jeder bei den sozialen Netzwerken freiwillig dabei und damit auch für sich selbst verantwortlich.“
Ein zunehmendes Problem unter allen Jugendlichen sei Internet-Mobbing, ausgelöst durch gezielte Beleidigungen, Diffamierungen und Lügen. Mit gravierenden Folgen: Die Betroffenen leiden psychisch, die Verursacher können rechtlich belangt werden.
Aufklärung solle deshalb so früh wie möglich anfangen, weshalb sich der Projekttag schon an die Jahrgangsstufen 5 und 6 richtete. Was Thomas Wiegel auch wichtig ist: Nicht nur die Schule, auch die Eltern sollten Aufklärungsarbeit leisten. „Wir bieten deshalb Infoveranstaltungen für die Eltern an, denn wichtig ist, dass zu Hause ebenfalls mit den Kindern über die Gefahren und Risiken durch das Netz gesprochen wird.“
In unterschiedlichen Workshops diskutierten Schüler und Lehrer über typische Probleme in sozialen Netzwerken. Das Kleingedruckte bei Facebook, WhatsApp & Co. schaut sich offenbar kaum jemand an. „Die Nutzungsbedingungen habe ich mir nie durchgelesen“, gab eine Schülerin (12) offen zu. „Ich werde viele Sachen nicht mehr so schnell einstellen und mir gut überlegen, was damit passieren könnte.“