Nichts. Aber auch rein gar nichts sei dran an den Aussagen der Astrologen und Horoskope über Sternzeichen, Schicksale und Charaktere der Menschen auf der Erde. Mit dieser durchaus provokanten These desillusionierte Prof. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Zeiss Planetariums, vermutlich den einen oder anderen Zuhörer beim WAZ-Medizinforum. Die wortgewandte Wissenschaftlerin war nicht um stichhaltige Argumente verlegen. „Gibt es bei den Sternen und Planeten irgendetwas Reales, das auf uns wirken kann? Nein. Die Entfernung ist viel zu groß.“
Die Sternzeichen sind die Sternbilder, in denen die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt steht. Dumm nur, dass die Erde taumelt und sich die Position der Sternbilder somit verändert. „Alle Fische sind eigentlich Widder“, scherzte Hüttemeister mit Erfolg. Die Babylonier hätten die Planeten früher einfach nach ihrem äußeren Erscheinungsbild benannt, so sei etwa der rot wie Blut schimmernde Mars zum Kriegsgott geworden, erklärte sie. „Die Astrologie ist keine uralte Weisheit, sondern eine Unwissenheit aus alten Zeiten“, sagte sie in aufklärerischer Leidenschaft.
Zeitungshoroskope seien Unfug und Astrologen arbeiteten statt mit den Sternen eher mit psychologischer Kompetenz. „Es gibt Gerichtsurteile, dass Sie Astrologen nicht bezahlen müssen, weil sie das, was sie anbieten, nicht erfüllen können“, so Hüttemeister. Schwieriger sei die Sache mit dem Mond, der immerhin die Weltmeere bewege. Allerdings übe der Mond seine Schwerkraft nur auf große Wassermengen aus, nicht aber auf den Menschen. Am Ende fand die Physikerin tröstende Worte für die Desillusionierten: „ „Wir können uns als Teil des Kosmos fühlen, weil wir aus ihm entstanden sind.“