Bochum. . Mit der Installation „Shoot Out“ von Chris Kondek und Christiane Kühl ist gleich zu Beginn des Detroit-Festivals Wegweisendes zu sehen. Fotografien erzählen vom Zusammentreffen von Künstlern mit Wirklichkeit, von realen Orten in Bochum und deren medialen, vermeintlich ästhetisierten Abbildungen.

Kunst trifft Kneipe. Geschehen in der letzten Woche, als das Detroit-Projekt in Haus Fey in Hamme einkehrte. Chris Kondek und Christiane Kühl filmten und fotografierten dort für „Shoot Out“. Ab dem 1. Mai ist das Ergebnis zu sehen. Es verspricht ein erster künstlerischer Höhepunkt des Detroit-Projektes zu werden.

Saufen und Tauschen an Bochumer Orten

Die Idee ist schnell erzählt: Man stelle sich vor, ein Hochglanz-Magazin verlange eine glamouröse Fotostrecke zum Opel-Ende. Schlaue „Kreative“ nutzen zur Inspiration theoretische Überlegungen vom alten Cicero über das Überleben ohne Geld. Der hat dafür als sinnvoll erachtet: Tauschen, Klauen, Betteln, Besetzen, Jagen, Verzicht und Saufen. Die Visualisierungen dessen versucht nun ein Team. Mit Schauspielern, echten Top-Fotografen und einem Making-of-Filmteam. An passenden Orten in Bochum. Doch diese so schlaue und schicke Projekt scheitert. Das Magazin will nicht mehr.

„Found Footage“ im Ladenlokal

Zurück bleibt ein Konzept, einige Fotografien, Filmschnipsel. Die erzählen vom Zusammentreffen von Künstlern mit der Wirklichkeit, von realen Orten in Bochum und deren medialen, vermeintlich ästhetisierten Abbildungen. Und problematisiert präzise, und das macht die Qualität aus, die schier allgegenwärtigen Differenz zwischen einem Kunstfestival - wie es eben das Detroit-Projekt ist - und der Realität. „Shoot Out“, inszeniert im Genre „Found Footage“ (gefundenes, übrig gebliebenes Material, dennoch “geplant“) ist ab 1.5., 16 Uhr (Vernissage)) in einem Ladenlokal in der Essener Straße 47 zu sehen. Ein Statement.

Öffnungszeiten: Freitags 17 bis 21, Samstag, Sonntag 15 bis 21 Uhr, Eintritt frei.