Bochum. Vom 16. bis zum 24. Mai findet das Festival Figurentheater der Nationen statt. Die Fidena hat sich zu einer Künstler-Plattform entwickelt: Tanz und Performance sind einige der Ausdrucksformen. 24 Künstler aus zehn Nationen werden ihre Programme in Bochum, Herne und Essen präsentieren.

„Noch mutiger als jemals zuvor“ zu sein, das verspricht Direktorin Annette Dabs für das Festival Figurentheater der Nationen (Fidena), das vom 16. bis 24. Mai über die Bühne geht.

Die Fidena, einst als reines Puppentheaterfest gestartet, hat sich längst zu einer künstlerischen Plattform entwickelt, auf der im internationalen Kontext „ein anderes Theater“ präsentiert wird, in dem Einflüsse der bildenden Kunst vielfältige Ausdrucksformen zwischen visuellem Theater, Materialtheater, Installation, Tanz und Performance hervorbringen.

Fünf Uraufführungen

24 Künstler bzw. Theatergruppen aus Belgien, Bulgarien, Kanada, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Russland, dem Iran, Weißrussland und Deutschland sind dabei. Zehn Tage lang werden mehr als 40 Programmpunkte in Bochum, Herne und Essen präsentiert. Darunter sind fünf Uraufführungen und sechs Deutsche Erstaufführungen. Eröffnet wird die Fidena 2014 am 16. Mai, 20 Uhr, in den Kammerspielen mit Miet Warlops „Mystery Magnet“, einer Materialschlacht aus Action-Painting und Cartoon-Figuren.

Raumgreifende Performance

Ebenso viel versprechend klingt die Performance „Gobo. Digital Glossary“, eine anarchische Reflexion über das Heldendasein, die das russische Künstlerkollektiv AKHE auf PACT Zollverein in Essen vorstellt. Oder „Whip“ der Choreographin Boukje Schweigman (NL), die in einer Industriehalle an der Bessemerstraße in ihrer raumgreifenden Performance die Peitsche als Wesen mit Eigenleben thematisiert.

Schon lange ist das Figurentheater dem Klischee der niedlichen Puppenkiste entwachsen. So wendet sich die Fidena denn auch überwiegend an Erwachsene – ohne die Kinder zu vernachlässigen, denn es gibt nach wie vor tagsüber Vorstellungen, die sich für die Allerjüngsten eignen, und es spricht aus Sicht von Annette Dabs auch nichts dagegen, ältere Kinder in die Abendvorstellungen mitzunehmen. Figurenspielkunst „pur“ gibt’s natürlich auch, etwa mit dem Stück „Doktor Faustus reorganisiert“ des Puppentheaters Magdeburg.

Über die Vorstellungen hinaus, steht die Begegnung der Künste und der Künstler im Mittelpunkt. „Unterstrichen wird dieser Begegnungsaspekt des Festivals durch ein großes internationales Symposium und diverse Gesprächsrunden“, betont Annette Dabs.