Bochum.. Ein Hundehalter aus Bochum will unbedingt sein sichergestelltes Tier „Jack“ zurück. Nach einer Attacke von ihm hatte ein Nachbarshund sein Auge verloren. Daraufhin rückte das Ordnungsamt mit der Polizei an - und diese mit einer Maschinenpistole, wie Jacks Herrchen versichert.
Der Handwerker Rainer Behle kämpft mit Herzblut für seinen Hund „Jack“ (4). Der American Staffordshire Terrier hatte am 16. April in Werne einen anderen Hund, einen Shih Tzu, so schwer verletzt, dass dieser ein Auge verlor. Jack wurde tags darauf beschlagnahmt. Bei der „Sicherstellung“ in seiner Wohnung hatte ein Polizist sogar eine Maschinenpistole in der Hand, versichert Behle. Er will das Tier aber unbedingt wiederhaben, weil es keineswegs aggressiv, sondern ganz normal und verspielt sei.
Das Drama passierte draußen in der Nähe von Behles Wohnung. Dessen Angaben zufolge hockte Jack mit Maulriemen und Leine um den Hals in einem Transporter. Als er, Behle, nach nur zwei Minuten der Abwesenheit zurückgekommen sei, sei der Hund einer Nachbarin – ohne Leine – auf den Wagen zugestürmt. Da sei Jack durchs geöffnete Fenster geklettert und habe den Shih Tzu attackiert. „Der Hund hat jetzt das Auge weg“, bedauert Behle. Die Shih-Tzu-Halterin: „Es sah sehr schlimm aus.“ Nur durch Glück sei ihr Hund (9) nicht gestorben.
Anwalt beantragte Einstweilige Verfügung gegen Ordnungsamt
Das Ordnungsamt kannte Jack bereits. Bereits im September hatte es eine Rauferei mit dem Hund eines anderen Nachbarn gegeben, der Polizist ist. Gegen beide Herrchen, so Behle, würde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung laufen, denn beide hätten sich nach der Hunde-Rauferei geschlagen.
Offenbar vor diesem Hintergrund rief das Ordnungsamt nun die Polizei um Hilfe, bevor es Jack mit sechs Kräften zu Hause abholen ließ. Dabei war der Rüde völlig friedlich. Allein dies zeige, so Behles Rechtsanwalt, „dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht besteht“. Der Anwalt hat am Gericht eine Einstweilige Verfügung gegen das Ordnungsamt beantragt. Ziel: Sein Mandant soll Jack sofort zurückbekommen.
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Behle selbst hat bereits 70 Unterschriften aus seinem Umfeld gesammelt, darunter flüchtig bekannte Hundehalter. Auf dem Blatt steht: „Mit meiner Unterschrift bescheinige ich Herrn Behle, seinen Hund in meiner Gegenwart stets einwandfrei geführt zu haben.“ Jack habe stets gut pariert und habe andere Hunde nur beschnüffelt, sei aber nie aggressiv gewesen.
Auch die Halterin des Shih Tzu will, dass Jack zurück darf. Behle solle aber die Tierarztkosten bezahlen und seinen Zaun erhöhen – und auch Auflagen des Amtes einhalten.