„Wenn es um extremes Gewicht geht“, weiß Uwe Machleit, „trauen sich die Betroffenen oft nicht, selbst bei uns anzurufen.“ Das war in dieser Woche anders. Der Psychotherapeutische Leiter des Adipositas-Zentrums in Linden beantwortete mit dem Medizinischen Leiter Dr. Thomas Hulisz am WAZ-Telefon zwei Stunden lang die Fragen von fast 50 Leserinnen und Lesern.
Es ging um Ernährung und Abnehmen, um Ideal- und Wohlfühlgewicht, wobei die größeren Gewichtsklassen klar in der Überzahl waren. Schließlich haben bundesweit 20 Prozent der Menschen deutlich zu viel auf den Rippen, sind im medizinischen Sinn fettleibig (adipös). „Wenn man das auf die Bochumer Einwohnerzahl umrechnet“, so Dr. Hulisz, „sind in unserer Stadt 70 000 Menschen betroffen.“ Das erklärt die Zahl der Anrufer und den anhaltenden Erfolg des Adipositas-Zentrums der Augusta-Kliniken, das in diesem Monat seit 25 Jahren besteht.
Eine Anruferin fragte nach, warum denn Getränke wie Bier und Cola dick machen. Das sei doch nur Flüssigkeit. „Dass vor allem in Cola jede Menge Zucker und damit Kalorien enthalten sind“, so Dr. Hulisz, „scheint immer noch nicht jedem Verbraucher klar zu sein.“
Uwe Machleit sprach mit einer Mutter, die für ihre Töchter anrief und sie direkt zu einem der Jahresprogramme anmeldete. „Ich mache gleich mit!“, kündigte sie an, „um meine Mädels zu motivieren.“ Ob sie und weitere Anrufer nun wirklich Angehörige sind oder doch selbst die Betroffenen, „wissen wir natürlich nicht. Oft wird das nur so dargestellt“, schilderte Uwe Machleit.
Angetan waren die Ernährungsexperten von den Anrufen mehrerer ehemaliger Kursteilnehmer – darunter eine WAZ-Leserin, die vor drei Jahren bei 168 Kilo mit dem Abnehmen begonnen hatte. Machleit: „Sie hat jetzt noch 118 Kilo und will weitermachen.“ Viel Erfolg!