Kunst tritt nicht im luftleeren Raum auf. Kunst braucht Konstellationen, personelle und räumliche. Ein kleiner Rundgang durch drei Ausstellungen, die derzeit in Bochum zu sehen sind.
„Body matters“
In der Rottstraße 5 wird die Schau „Body Matters“ in beiden Tonnengewölben der Kunsthallen „Rottstr5“ gezeigt. Zu sehn sind 14 Künstlerinnen und Künstlern der Klasse von Wilhelm Mundt an der Hochschule für bildende Kunst in Dresden, kuratiert von einem Seminar der RUB. Viele Köche verderben den Brei, sagt ein Sprichwort, doch im Vordergrund steht für alle jungen Beteiligten die Praxis. Das Seminar war in Dresden, die Dresdener sind nun hier, die Schau steht. Wilhelm Mundt: „Ein echtes Ausnahmeprojekt, es ist extrem wichtig für alle, Praxis zubekommen.“ Die Schau ist auch für Betrachter interessant: Etwa die organischen Wachsfiguren von Carolin Richter (geb. 1988), die ihre evolutionstheoretisch veränderten Objekte den Atmungsorganen des Wals entlehnt. Einen ironischen Ton bringt Matthias Recht (Jahrgang 1984) hinein: er hat Plastik-Bierkästen mit Wachs befüllt. Ein serielles Massenprodukt, transformiert zu individueller Aussage.
Die sehenswerte Schau zerfasert etwas, weshalb der doch recht weit zu fassende Titel „Body Matters“ klug gewählt ist. (Zu sehen bis zum 12. Mai, Di-So 11 bis 18 Uhr, Karfreitag und Ostersonntag geschlossen, Eintritt frei).
Caroline Streck zeigt „oberflach“
Im Kunstraum Unten in der U-Bahn-Station „Schauspielhaus“ ist derzeit die ebenfalls junge Caroline Streck ausgestellt. Die 27-Jährige Künstlerin wurde 1986 am Niederrhein geboren und studierte bis 2011 bei Prof. Gabriele Langendorf an der HbK Saar. Sie zeigt „oberflach“, eine kleine Werkauswahl von Bildern, die an trompe l’oeil erinnern. Malen, so gibt sie zu Protokoll, sei für sie immer Illusionserzeugung. (bis 23. Mai, Di + Fr 15.30 bis 18.30 Uhr).
„Optimistische Bilderwelten“
Für „Optimistische Bilderwelten“ fühlt sich dagegen Christoph Mandera zuständig. Diese passen dann wohl auch gut in Flure des Landgerichts, wo sie bis zum 6. Juni während der Öffnungszeiten des Hauses (werktags 7.30 bis 15.30 Uhr) zu sehen sind. Pop- und Street-Art-Einflüsse gepaart mit surrealistischen Einsprengseln zeichnen die bunten Welten des Künstlers aus.