Stiepel. .
Wandern, Erklärungen zum Wald und eine Andacht mit Kaffee trinken auf einer Lichtung: Die Passionswanderung der evangelischen Kirchengemeinde in diesem Jahr bot am Sonntag von allem etwas. Und vor allem führte es zu einem entspannten Begegnen der gut 40 Teilnehmer aus dem Ehrenfeld, Querenburg, Linden, Weitmar und aus dem Ortsteil selbst. „Auch unsere beiden ersten Wanderungen waren so gut besucht“, freute sich der ehemalige Stadtförster Johann Mauer. Das Gemeindemitglied hatte diese Aktion im Presbyterium angeregt, das im Januar darüber entschieden hatte.
Pfarrer Ortwin Pfläging war erkrankt
Mauer hatte wiederum die Idee, weil das Blühen der Natur und Wachsen der Blätter im Frühling viele Ähnlichkeiten mit dem christlichen Glauben in der Passions- und Osterzeit habe: „Bei beiden muss etwas sterben, damit ein Samenkorn aufgehen kann und neue Frucht trägt.“
Der ehemalige Förster machte sich mit den vielen Mitwanderern auf den Weg. Entlang des Wäldchen „Am Hesterberg“ ging es zum Bergefeld. Zwischendrin gab es immer wieder Erklärungen des Ruheständlers: „Diese Buchensetzlinge hier können nur wachsen, weil mit dem Wegnehmen der alten Bäume vorher etwas ausgelichtet wurde“, betonte er an einer Stelle.
Dann wieder wies er auf tote Äste an den Bäumen und am Boden hin: „Hier lebt mit Eiern und Larven die Nahrung unserer Vögel.“ Deshalb sei es wichtig, Unterholz im Wald zu lassen. Senior Jürgen Christ ergänzte: „Als wir in den 50er Jahren Kinder waren, haben wir nie erlebt, dass hier Äste herumlagen. Die brauchten alle zu Hause zum Anfeuern der Kohleöfen.“
Stiepel erlebte in den 60er Jahren ein großes Wiederaufforstungsprogramm. Mauer: „Diese Lärchen sind etwa 50 Jahre alt.“ „Früher waren hier Äcker und Wiesen“, erinnerte sich ein älterer Herr.
Auf einer Lichtung am „Bergefeld“ erwartete alle nach gut einer Stunde ein kleiner Altar und die Kaffeetafel. Hauke Maria Rodtmann übernahm die Andacht für den erkrankten Pfarrer Ortwin Pfläging. „Diese Andacht im Wald mitten in der Natur war sehr schön“, befand später Mitwanderin Ulrike Böhm (Ehrenfeld). „Ich mache das jetzt schon zum zweiten Mal mit, weil es so schön war, zusammen in der Natur zu wandern“, erklärte begeistert Karin Thomaschewski (Linden). Die Ausführungen von Mauer fanden sie spannend. „Die Gemeinschaft hat uns sehr gut gefallen“, lobten Ursula und Gerd Engelhardt (Stiepel).