Die Zeiten für den 46-jährigen Kupferdieb sind nach einem Preisverfall für Metall auf dem Schwarzmarkt sehr schlecht geworden. Und am Donnerstag (4. Dezember) ist der arbeitslose Mann vom Amtsgericht auch noch für einen Diebstahl verurteilt worden - zu 675 Euro.
Der zweifache Familienvater ist schon seit 1989 arbeitslos. Er lebt von Hartz IV-Geld. In den vergangenen Jahren hat er sich schon 16 Vorstrafen geleistet. Immer wegen Kleinkriminalitäten wie zum Beispiel Diebstahl. Auch diesmal ging es um dieses Massendelikt. Im Oktober 2007 war er in ein städtisches Gebäude in Dahlhausen eingedrungen und hatte dort zwei Kisten mit Kupferkabeln gestohlen. Nachher verkaufte er die Beute für ein paar Euro bei einem Schrotthändler.
"Da möchte ich nichts zu sagen", meinte er zu Prozessbeginn. Doch diese Verweigerungshaltung war so brüchig wie Esspapier. Denn der Richter brauchte nur kurz zu sagen, dass die Beweislage aber erdrückend sei - und schon räumte der Angeklagte alles widerstandslos ein.
Der Richter verpasste ihm 90 Tagessätze zu je 7,5 Euro. Für den Täter ist das ein Vermögen. Mit weiteren Kupferdiebstählen wird er diese Summe kaum refinanzieren können. Denn der Schwarzmarktpreis für ein Kilo Kupfer ist in den vergangenen Monaten in den Keller gerauscht: Von damals vier Euro je Kilo auf 1,18 Euro. Diese Summe nannte jedenfalls der Angeklagte. Er kennt sich offenbar gut aus.