Musik an der Ruhr-Uni, das ist mehr als die Semester- und Orgel-Konzerte. Nun wird es sogar ein Blasorchester geben.

Hans Jaskulsky: Alle Interessierten sind eingeladen, sich unter der Leitung von Uwe Kaysler (Musikschule) zu engagieren. An drei Wochenenden werden klassische und moderne Werke für sinfonisches Blasorchester einstudiert. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Abschlusskonzert soll am 10. Juli im Audimax stattfinden.

Was wird geboten?

Auf dem Programm stehen beispielsweise ein Arrangement des „Slavonic March“ von Tschaikowski oder die Filmmusik zu „The Cowboy And The Girl“ von John Williams. Ich unterstütze das Projekt sehr, studentische Initiativen zu fördern, ist ja eine der Hauptaufgaben des Musischen Zentrums.

Das Blasorchester arbeitet erstmals zusammen, andere Formationen gibt es schon länger.

Aktuell gibt es an die 15 Musikgruppen an der Ruhr-Uni, vom Uni-Brass-Ensemble über Streichquartette und Vokalformationen bis zu Jazz-Combos. Diese Ensembles bestehen aus interessierten Laienmusikern, denen wir im Musischen Zentrum mit Räumen und Materialien und bei der Konzertorganisation behilflich sind.

Wo finden diese Konzerte statt?

Im akademischen Bereich ist stets Bedarf für Musik, etwa zu Fakultätsfeiern. Die Studierenden nehmen solche Anfragen in der Regel gerne an, sie freuen sich über Auftrittsmöglichkeiten.

Bleibt während des Studiums denn Zeit für regelmäßiges Musizieren?

Offenbar und glücklicherweise: ja! Die Studierenden sind durch die Bachelor- und Masterstudiengängen sehr viel mehr eingespannt als früher und haben „eigentlich“ nur wenig Zeit für kreative Aktivitäten. Umso erstaunlicher, dass sich die Lust am Musizieren doch immer wieder Bahn bricht.

Der Lust am Musizieren widmen Sie sich mit Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie, die als Semesterkonzert am 3. Juli erklingen wird.

Die „Neunte“ habe ich zuletzt vor 20 Jahren aufgeführt, damals gab es den Krieg auf dem Balkan. Heute steht die Aufführung im Zusammenhang mit der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren. Noch einmal 100 Jahre früher ist Beethovens Werk entstanden, auch damals waren es Krisenzeiten in Europa, unmittelbar nach den Napoleonischen kriegen.

Das heißt, die Friedens-Botschaft des Werks ist nach wie vor aktuell.

Leider ist sie das, muss man sagen. Immer wieder hört man, man müsse „aus der Vergangenheit lernen“, aber Kriege werden immer noch geführt. Beethovens meisterhafte Komposition, die musikalisch das brüderliche Miteinander der Menschen beschwört, ist also nach wie vor ein wichtiger Appell zum Frieden.www.rub.de/mz-musik