Die WAZ-Berichte über Mängel in Alten- und Pflegeheimen finden nach wie vor große Resonanz. Hier eine Auswahl weiterer Leserzuschriften.
Das Pflegeheim meiner Mutter ist mit Noten von 1 bis 1,2 beurteilt. Bei dem Heim handelt es sich um eine Aufbewahrungsstation mit Minimalversorgung! Mehrfache Krankenhausaufenthalte wegen Dehydrierung, 20 kg Gewichtsverlust, der Hausarzt wurde erst gerufen, nachdem wir darauf aufmerksam machten, dass etwas nicht in Ordnung sei. Hilfe beim Essenanreichen war nicht erwünscht. Meine Mutter zog in ein anderes Heim um. Mein 82-jähriger Vater verbringt nun den ganzen Tag bei meiner Mutter, weil er so etwas nicht nochmal erleben möchte. Tipp: Solche Vorfälle unbedingt der Heimaufsicht melden und wenn irgendwie möglich ein Pflegeheim vermeiden! Petra Röhrig
Ich arbeite in der Pflege und habe schon oft mit dementen Patienten zu tun gehabt. Ich kann nur sagen, dass es oft schwierig ist, sie dann zum Essen und Trinken anzuhalten, wenn wir es für richtig halten. Denn da haben die meisten Dementen oder an Alzheimer Erkrankten so ihren eigenen Kopf oder Rhythmus. Auch dass sie ihre nasse Wäsche im Schrank verstecken, ist so eine Sache. Sie schämen sich einfach dafür, dass ihnen das Malheur passiert ist. Brigitte Chelmowski
Ich kann diesen Artikel so unterschreiben! Mein Vater war auch Bewohner dieses Heimes. Die Situationen sind Tagesgeschäft an der Bayernstraße. Kleidung verschwindet spurlos, Essen wird dem Dementen einfach vor die Nase gesetzt, Zahnbürste und Pasta waren Monate unberührt, Zigarettenasche im Zimmer usw. Diese Missstände liegen nicht am Stammpersonal, sondern an der Personalpolitik! tginbo (online)
Wo bleibt die positive Berichterstattung über Seniorenheime? Natürlich kann kein Altenheim das eigene Zuhause ersetzen. Das wird auch mit mehr Mitarbeitern nicht möglich sein. Ich hatte Angehörige im Altenzentrum Rosenberg in Harpen. Als ich gesehen habe, mit welcher Fürsorge ganz besonders Bewohner mit Demenz betreut werden, stand mein Entschluss fest: Hier werde ich ehrenamtlich tätig. Jeden Tag finden Veranstaltungen statt, an denen selbstverständlich auch Demenzkranke nicht ausgeschlossen werden. Es wird gesungen, gespielt, Kaffee getrunken, getanzt, es finden Konzerte statt und vieles mehr. In der Regel werden ca. 60 Bewohner zu den Veranstaltungen abgeholt und selbstverständlich auch wieder auf ihre Etagen gebracht. Dazu braucht man natürlich Mitarbeiter, die ihre Aufgabe mit Überzeugung erledigen und nicht nur einfach einem Job nachgehen.
Bärbel Stanger