Ihre ersten Ziele hat die Courage-AG der Anne-Frank-Realschule bereits erreicht. Demnächst wird die Schule ein Schild an der Fassade anbringen dürfen. Darauf wird stehen: Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage.

Stolz erzählen die Schülerinnen und Schüler der AG von ihrem Einsatz. Um per Schild die Bestätigung zu bekommen, Schule ohne Rassismus zu sein, mussten sie die Unterschriften von 70 Prozent aller an der Schule tätigen Menschen sammeln. Also von Schülern und Lehrern, Hausmeistern oder Reinigungskräften gleichermaßen.

Das klappte gut und schnell. Dazu musste die AG das Geld für den Kauf des Schildes sammeln. 105 Euro kostet es. „Es ist das große. Das sollte es aber auch sein. Man soll ja gut sehen können, um welche Schule es sich handelt“, sagt Lehrerin Sarah Adesina, die die Courage-AG ins Leben gerufen hat und sie leitet.

„Mit beidem waren wir zügig durch“, erzählt Tugsan. „Wir hatten das aber auch vorher in der Schülervertretung besprochen. Also wussten die Klassensprecher bescheid. Sie haben das dann in ihren Klassen erzählt.“ Suleyman gestaltete eine Erklärseite, auf der sich der Hinweis auf das besondere Projekt fand: „Möchtest Du auch, dass unsere Schule sozialer wird, indem sie sich gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus und für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander einsetzt?“ Wer kann dazu schon Nein sagen?

Dennoch ist den Schülerinnen und Schülern der AG klar, dass ebenso wenig wie mit der Namensgebung der Schule und jetzt mit dem Aufhängen des Schildes sämtlicher Rassismus, jegliche Gewalt aus dem Schulalltag verschwindet oder beides nie gegeben hätte. „Das gab und gibt es auch bei uns“, sagt Tugsan, der wie etliche andere der Arbeitsgemeinschaft auch Streitschlichter ist, beziehungsweise demnächst sein wird. „Aber wir versuchen noch mehr darauf zu achten, dass Jeder Jeden akzeptiert und respektiert.“

„Das ist schon eine besondere Gruppe von Schülern“, sagt Adesina. „Schließlich findet das alles freiwillig und außerhalb der normalen Schulzeit statt. Aber es ist ein wichtiges Thema und man merkt, dass es allen am Herzen liegt.“