Bochum. Zwischen Schinken, Schmierkäse und Schampus gerät das Schwergewicht ins Schwärmen. „Ich fühl mich sauwohl!“, strahlt Reiner Calmund (65). Eine Messe rund ums Essen und Trinken: Da wähnt sich Calli „wie im Paradies“.
„Dialog food & drink“ haben der Lebensmittel-Großhandel Niggemann, die Fiege-Brauerei und der Getränkehandel Hartmann ihren neu kreierten Branchentreff genannt. In der Jahrhunderthalle soll eine Messe etabliert werden, die es in der Region so noch nicht gibt: eine Plattform, auf der Gastronomen, Hoteliers und Caterer zusammenkommen, sich austauschen, über den eigenen Tellerrand gucken, über aktuelle Entwicklungen und Trends informiert werden.
Zu den Referenten am Dienstag zählte Reiner Calmund. Angekündigt als „bekennender Feinschmecker“, verriet der Ex-Fußballmanager vor seinem Talk mit Uli Potofski im WAZ-Gespräch, dass er eigentlich ein bodenständiger Esser ist.
Herr Calmund, wo liegt Ihr aktuelles Kampfgewicht?
Reiner Calmund: Plusminus 160 Kilo. Aber ich fühle mich wie eine Feder. Ich betreibe regelmäßig Fitness, gehe vier- bis fünfmal pro Woche aufs Laufband, mache Aqua-Jogging. Klar hab’ ich ‘ne Wampe. Doch die medizinischen Werte sind in Ordnung. Solange das so ist, esse ich gut, deftig, reichhaltig. Motto: Schenke dem Leben nicht mehr Jahre sondern schenke den Jahren mehr Leben!
Was ist Ihr Leibgericht?
Calmund (lacht): Dafür müsste die WAZ ‘ne Sonderbeilage drucken. Am liebsten mag ich Hausmannskost, vor allem Rouladen mit Senf. Mmmm, lecker! Innereien kommen nicht auf den Teller. Herz, Leber, Lung’, dat ist nix für d’ Jung. Auch Kaninchen geht gar nicht. Die haben wir in meiner Kindheit gezüchtet. Die kann ich bis heute nicht essen.
Was ist Ihnen beim Essen wichtig?
Calmund: Die Gesellschaft! Geh mir weg mit diesen lackierten Wichtigtuern in irgendeinem Gourmettempel! Da sind mir lecker Bütterkes mit guten Kumpeln viel, viel lieber.
Ihre Meinung zum Thema Übergewicht?
Calmund: Klar achte ich auf meine Gesundheit – allein schon wegen meiner kleinen Tochter (2013 adoptierten Reiner und Sylvia Calmund die zweijährige Nishaa aus Thailand, die Red.). Ja, ich esse gern. Aber wenn die Ärzte Alarm schlagen, geht’s zurück zum Grünfutter.
Messeveranstalter ziehen positives Fazit
Derweil ziehen die Messeveranstalter ein positives Fazit. Mit 400 Besuchern (die 69 Euro Eintritt zahlten) und rund 70 Ausstellern aus der Lebensmittelbranche sei es ein „zufriedenstellender Auftakt“ gewesen, erklärt Mitinitiator Herwig Niggemann. Das Fundament sei gelegt. Nun gelte es, den neuen Branchentreff im gesamten Ruhrgebiet, möglichst in Nordrhein-Westfalen bekannt zu machen. Im kommenden Jahr werde es in jedem Fall eine Neuauflage geben.
Gut möglich, dass auch Calli wieder vorbeischaut – so sauwohl, wie er sich im Paradies gefühlt hat.