Bochum. In acht Arbeitstagen über Ostern wird Richard Serras Großskulptur am Hauptbahnhof restauriert. Anfang nächster Woche geht’s los.
Ein ungewöhnlicher Anblick erwartet die Bochumer schon kurz nach Ostern. Dann erstrahlt das Terminal, die Skulptur von Richard Serra am Hauptbahnhof in blank-metallischem Glanz. Anfang der kommenden Woche beginnt die angekündigte Generalüberholung der vier Stahlplatten.
Ursprünglich wollten die Verantwortlichen der RuhrKunstMuseen schon Anfang des Jahres tätig werden. Doch der Arbeitsprozess kann keinen Frost gebrauchen und auch die stete Anwesenheit von Schülern auf der Verkehrsinsel sei nicht optimal. Entsprechend habe man für die von der Anneliese-Brost-Stiftung maßgeblich unterstützte Renovierung einen Termin in den Osterferien erwählt, so Sepp Hiekisch-Picard, stellvertretender Bochumer Museumsleiter.
Acht Arbeitstage für die Restaurierung
Ab Montag wird die 1979 für 350 000 DM erworbene und seinerzeit heftig umstrittene Stahlskulptur komplett mit einer Plane eingekleidet. Die Spezialfirma „Die Schmiede“, die beispielsweise auch schon öffentliche Arbeiten von Johannes Brus in Essen-Nord und von Wolf Vostell in Marl restauriert hat, wurde mit der Arbeit am Stahl beauftragt. Geplant sind acht Arbeitstage.
Zunächst werden die Platten mit einem Sandstrahler bis aufs reine Metall gereinigt, sowohl Graffiti als auch Rost werden entfernt. Anschließend wird ein Anti-Graffiti-Imprägnierschutz aufgetragen, der dauerhafte Schmierereien auf der Skulptur unmöglich mache. Insbesondere dieser Vorgang, der drei Tage in Anspruch nimmt, ist witterungsanfällig und hat zur Verzögerung des Vorhabens geführt. Die Spezialimprägnierung verhindere aber gleichzeitig eben nicht die in der künstlerischen Konzeption gewünschte Korrosion des Materials. Zu erwarten sei deshalb, dass das Terminal nur wenige Tage den blank-metallischen Look behalten werde, dann werde sich die Skulptur vor allem durch Flugrost hellbraun verfärben. Um richtig Patina anzusetzen muss dann mehr Zeit vergehen. Erst nach ein bis zwei Jahren könne dann wieder von der dunkelbraunen Optik auszugehen sein, in der sich da Jahrhundertkunstwerk in den letzten Jahren präsentiert hat.
Der visuell durchaus prägnante und einschneidende Renovierungsvorgang sei mit Richard Serra abgesprochen, so Sepp Hiekisch-Picard. Der Amerikaner habe sich erfreut gezeigt über die Behandlung des ihm sehr am Herzen liegenden Werks. Im Jahre 1979 noch hatte das „Terminal“ weit über Bochum hinaus eine vehemente Debatte ausgelöst. Unvergessen bleiben die Proteste, die sich gegen das Aufstellen des angeblichen „Schrotts“ regten.