Mitte. .
Das Viktoria-Quartier in der Stadtmitte nimmt Gestalt an: Konrad-Adenauer-Platz und Parkhaus 8 inklusive Skatedeck sind schon fertig, das Musikzentrum ist „in Mache“. Mit dem nächsten Schritt, das Entwicklungskonzept von 2008 umzusetzen, ist das frühere Stadtarchiv an der Kronenstraße dran. Die Bezirksvertretung Mitte gab der Verwaltung jetzt grünes Licht, sich auf die Suche nach einem geeigneten Investor zu machen. Auf Antrag der SPD verbunden mit dem Wunsch, an jener Stelle nach Möglichkeit auch eine Stadtteil-Begegnungsstätte zu realisieren.
Ein Vorschlag, dem die Verwaltung mit Skepsis begegnet, den sie trotzdem aber prüfen will. Hintergrund der städtischen Zurückhaltung: Derzeit geht man davon aus, dass man bei dem Verkauf nicht unter die Anwendung des EU-Vergaberechtes fällt, da kein unmittelbares wirtschaftliches Interesse der Stadt vorliegt. Das, so Thomas Mayer vom Liegenschaftsamt, ändere sich jedoch, wenn man dem Investor zur Auflage mache, ein Begegnungszentrum zu betreiben.
James Wille (CDU) sieht auch eher die Dringlichkeit, sich von Gebäuden, die Kosten verursachen, zu trennen, um den städtischen Haushalt zu entlasten. Die Idee einer Begegnungsstätte in der Kronenstraße findet er gleichwohl okay. Nur dürfe man nicht ein Bauprojekt dadurch torpedieren.
Den Grundstückswert beziffert die Verwaltung auf 1,31 Millionen Euro, die Abbruchkosten allerdings auf 1,6 Millionen Euro. Die 5700 Quadratmeter große städtische Fläche umfasst mehrere aneinander gebaute Gebäude mit 8750 Quadratmetern Nutzfläche, die stark sanierungsbedürftig sind. Derzeit wird das Areal zum Teil noch vom Stadtarchiv und dem Stadtsportbund genutzt. Das Entwicklungskonzept sieht das Terrain als potenzielle Entwicklungsfläche für innerstädtisches Wohnen vor. Demnach soll bei der Investorensuche auch nicht der Kaufpreis im Mittelpunkt stehen, sondern die Qualität des städtebaulichen Konzeptes, das der Investor zu bieten hat.