„Bochum, ich komm aus Dir“. Herbert Grönemeyers Hymne wird gefeiert. Hände und Handys hoch, Tränchen im Augenwinkel. Ein hoch emotionaler Moment auf einer emotionalen Feier. In der letzten Woche nahmen über 300 Menschen an der Verabschiedung jener Gebäude teil, die am Lohring die Westfälische Schauspielschule, später den Studiengang Schauspiel Bochum der Folkwang Universität beheimaten. Gekommen waren Promis wie Dietmar Bär, Nina Petri, Adolf Winkelmann, Henning Baum auf einer Harley und buchstäblich Hunderte Darsteller von den Theaterbühnen der Republik. Jetzt wird das seit 1963 genutzte geliebt ungeliebte Dauerprovisorium abgerissen, die nächste Generation wird den Komplex in der Friederikastraße 4, auf dem ehemaligen Thürmer-Gelände, beziehen.
Was lange währt, wird endlich gut. Es hat viele Probleme mit der Bauausschreibung gegeben, erst 2012/13 konnte endlich der Bauauftrag für das schon 2008 erworbene Gelände vergeben werden. Ab 8. Mai wird nun die Eröffnung der neuen Bochumer Bühnenkünstlerschmiede im Folkwanggeiste mit einem großen interdisziplinären Kunstwochenende gefeiert. Zu diesem Anlass werden am Einweihungstag unter anderem Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und die Folkwang-Absolventen Armin Rhode und Peter Lohmeyer (ehemals Westfälische Schauspielschule) erwartet. Im Anschluss an den offiziellen Teil präsentieren sich Studierende und Lehrende aus den Folkwang-Disziplinen Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft an vier Eröffnungstagen auf den Bühnen und in den Räumen des neuen Standorts. Neben Konzerten und Aufführungen werden auch Ausstellungen und Führungen in den Räumen des Theaterzentrums stattfinden.
Auf dem Gelände konzentriert sich fortan die Folkwang-Theaterausbildung (mit den Studiengängen Schauspiel und Schauspiel/Regie). Rund 60 Studierende lernen und arbeiten dann hier am Rande der Innenstadt. Gemäß der Idee vom interdisziplinären Zusammenwirken der Künste werden auch andere Folkwang-Disziplinen hier zukünftig einen festen Platz haben. Für Veranstaltungen stehen ein Konzertsaal (420 Plätze!) und eine Black Box (150 Plätze) zur Verfügung. Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 7,5 Mio Euro und wurden vom Land NRW getragen.
„Der alte Ort hatte eine besonderes Energie“, sagt Studiengangsleiter Prof. Johannes Klaus. Die wird zweifellos mit umziehen.