Langendreer. . Viele Langendreerer sind sauer, die Oesterheidestraße nicht nutzen zu dürfen, um die große 310-Baustelle auf der Hauptstraße zu umgehen. Anwohner, aber auch der SV Langendreer 04 beklagen sich. Viele Besucher, so ihr Vorsitzender Hans-Hermann Brunholt, würden durch die Beschilderung abgeschreckt

Hans-Hermann Brunholt ist eigentlich ein besonnener Mensch. Doch bei dem, was im Zuge der 310-Baustelle auf der Hauptstraße in der unmittelbaren Umgebung passiert, platzt ihm die Hutschnur. Vor allem das Verbot, den Schleichweg über die Osterheidestraße als Umgehung zu nutzen, regt Brunholt – und nicht nur ihn – auf.

Über Anarchie in Langendreer hatten wir vor einigen Tagen unter der Überschrift „Bürger regeln den Verkehr selbst“ geschrieben. Darin mokierte sich die Verwaltung, dass die Beschilderung von Unbekannten eigenmächtig umgestellt würde, so dass die Durchfahrt durch die Oesterheidestraße wieder erlaubt sei.

„Stimmt nicht“, sagt Hans-Hermann Brunholt, der nicht nur in der Ecke wohnt, sondern als Vorsitzender des dort heimischen SV Langendreer noch ein weiteres, weit über das Private hinaus gehende Anliegen vertritt. „Vom 10. Februar an stand die Absperrung nach der Einfahrt zur Oesterheidestraße“, beteuert er in einer Stellungnahme. Brunholt selbst hat den kurzen Weg über Oesterheidestraße und den Opel-Parkplatz gerne genutzt. „Wie viele andere Anwohner und Ortskundige auch.“

Wirt klagt über Umsatzeinbußen

Inzwischen hat die Stadt reagiert und die Absperrung verschoben. Brunholt: „Nun steht sie unmittelbar hinter unserem Clubhaus.“ Dies habe nicht nur zur Folge, dass „wir von der Oberstraße kommend unsere Parkplätze für die Beachvolleyball-Anlage und den Schrebergarten nicht erreichen können“. Nein, auch der Wirt des Clubhauses klage über massive Umsatzeinbußen. Denn viele Besucher würden schon an der Oberstraße abgeschreckt, „weil sie das kleine Zusatzschild ,Durchfahrtsverbot erst in 400 Metern’ falsch interpretieren“, sagt Brunholt. „Uns liegen massive Beschwerden von Sportplatz- und Restaurant-Besuchern vor.“

„Wie viele Menschen verzweifeln, weil sie die Umleitung nicht finden?“

Auch im Internet stößt das Durchfahrtsverbot am Leithenhaus größtenteils auf Unverständnis. „Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was daran so verwerflich oder verkehrsgefährdend sein soll, wenn ortskundige Anwohner die Oesterheidestraße als Schleichweg zur Umgehung der Großbaustelle Linie 310 benutzen“, schreibt der User „zeiglerrulez“ auf waz.de. Zumal dies die Verkehrssituation sowohl an der Kreuzung Hauptstraße/Oberstraße als auch im Bereich der Lünsender Straße entzerre. „Wie viele Menschen, die nicht zum S-Bahnhof, zum Kulturzentrum, zum Baumarkt oder nach Lütgendortmund finden, verzweifeln, weil sie die Umleitung nicht finden?“, fragt „petronas“. Und „Homer_Simp-son“ empfiehlt der Polizei, „hier öfters mal zu kontrollieren, ob die Einbahnstraßenregelung eingehalten wird. Hier ließe sich sehr viel Geld machen . . .“