Die Polizei ist beim Blitzmarathon am Dienstag, 8. April, wieder auf der Jagd nach Rasern und Temposündern. Neu ist in Bochum dieses Mal eine Online-Umfrage von Polizei und WAZ-Redaktion zu den Kontrollstellen im gesamten Stadtgebiet.
Bürger können Straßen benennen, die ihnen bei der Kontrollaktion besonders wichtig sind. Von A wie Alleestraße bis W wie Wittener Straße. Die Auswahl wurde von der Polizei aus fachlicher Sicht getroffen: Nun haben die Bürger das letzte Wort. Durch die Abstimmung soll eine Art Rangfolge entstehen, die die Polizei am Tag des Blitzmarathons – soweit es die Kapazitäten zulassen – abarbeiten will. Zudem erhofft sich die Polizei auch einen Abgleich mit den Wahrnehmungen der unmittelbar Betroffenen: Wie sehen die Bürger die Situation? Welche Straßen sind ihnen wichtig?“
Innenminister Ralf Jäger (SPD) hält den Blitzmarathon für ein wirkungsvolles Instrument, die Zahl der tödlichen Unfälle in NRW zu senken: Denn zu schnelles Fahren bleibt laut Statistik Todesursache Nummer eins. Jeder dritte Verkehrstote wurde ein Opfer überhöhter Geschwindigkeit. Dabei entscheiden mitunter 15 Stundenkilometer über Tod oder Leben. Bei einer Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometern sterben statistisch acht von zehn Fußgängern, die im Stadtverkehr angefahren werden, bei 50 Stundenkilometern überleben hingegen acht von zehn Fußgängern.
„Wenn es uns also gelingt, das Durchschnittstempo um zwei Stundenkilometer zu reduzieren, wären 15 Prozent weniger Unfälle die Folge“, sagt Jäger. „Mehr Kontrollen bedeuten weniger schwere Unfälle.“ Im Jahr 2013 blitzte die Polizei über zwei Millionen Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren. Unter dem Strich will der Minister festgestellt haben, dass immer mehr Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit „anpassen“. In Dortmund etwa habe sich nach Daten der Polizei innerhalb von zwei Jahren die Höhe der Tempo-Überschreitungen von 14,6 auf 10,2 km/h reduziert. „Der Blitz-Marathon wirkt“, folgerte Jäger.
Und wo er in Bochum wirken soll, bestimmen nun Sie mit. Für Bochum und Wattenscheid werden insgesamt 35 Messstellen vorgeschlagen: Die Abstimmung gibt’s ab sofort online hier: waz.de/blitzervotum.
Wer keinen Internetzugang hat, kann die Auswahl telefonisch treffen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in einer der nächsten Ausgaben.