Bochum. Die Zahl der Beschäftigten im wissenschaftlichen Dienstleistungsbereich ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Das wirkt sich auch positiv auf den Büroflächenmarkt aus, 2013 stieg der Umsatz um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die Entwicklung ist noch lange nicht beendet.

Das kann sich sehen lassen. Bochums Büroflächenmarkt ist mit insgesamt etwa 1,6 Millionen Quadratmetern der viertgrößte im gesamten Ruhrgebiet; hinter Essen (3,5 Millionen Quadratmeter), Dortmund (2,9) und Duisburg (2,1). Und er entwickelt sich im Moment offenkundig prächtig. „2013 war ein gutes Jahr für den Bochumer Büromarkt“, zieht Wirtschaftsförderer Heinz-Martin Dirks eine vielversprechende Bilanz.

Positiv bewertet er vor allem den großen Umsatz. 61.100 Quadratmeter betrug der Büroflächenumsatz, ein Anstieg um 35 Prozent gegenüber 2012. Vor allem die Vermietung von kleineren und mittleren Flächen entwickle sich erfreulich. Der wichtigste Motor ist indes ein anderer: „Zur Flächendynamik trägt vor allem die stetig steigende Zahl an Beschäftigten in den wissensintensiven Dienstleistungsbereichen bei“, so Dirks. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich sei von 2008 bis 2013 um 2000 gestiegen. Und die meisten von ihnen nehmen Büroarbeitsplätze ein.

Wie wichtig der Wissenschaftssektor in Bochum mittlerweile geworden ist, lässt sich aus dem Büromarktbericht 2013 herauslesen. Mehr als die Hälfte des gesamten Umsatzes entfielen auf diesen Sektor, darunter ist die Fertigstellung des renovierten IC-Gebäudes an der Ruhr-Universität. Sie ist mit 25.000 qm der größte Posten auf der Liste neuer oder sanierter Büroflächen. Insgesamt 42.200 qm wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt.

Entwicklung noch nicht beendet

Womit die Entwicklung noch lange nicht beendet ist. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW wird für die Wissenschaft weiter sanieren, aber auch neu bauen. 12.500 qm kommen in diesem Jahr auf dem Gesundheitscampus hinzu. 23.000 qm macht das neues Justiz-Zentrum aus. In Planung sind außerdem weitere große Flächen, so etwa ein Büropark der EGR an der Ecke Universitätsstraße/Wasserstraße mit etwa 60.000 qm.

Leerstand von 5,7 Prozent

Etliche Büros in der Stadt sind momentan ungenutzt. Bei etwa 5,7 Prozent liegt der Leerstand aller Bochumer Büroflächen, das ist deutlich höher als der Revierschnitt (4,7).

Auch Essen (5,1) steht besser da als die Nachbarstadt Bochum, Duisburg hat gar nur einen Leerstand von 3,8 Prozent. Allein in Dortmund ist er indes deutlich höher (6,3).

Das drei Hektar große Grundstück hatte die Stadttochter 2009 für fünf Millionen Euro erworben. Im Moment werden die dafür ausgearbeiteten Pläne nach Auskunft von EGR-Sprecher Jan-Robin Schäfer noch einmal überarbeitet, „um sie der Marktlage anzupassen“. Kleinteiliger soll das Angebot in Zukunft ausfallen. Schäfer: „Die Universitätsstraße ist eine gute Adresse“, so Schäfer. Von Vorteil für die Vermarktung könne außerdem sein, dass nahezu alle Flächen im Technologiepark bereits vergeben sind, der Biomedizin-Park auf eine bestimmte Branche beschränkt ist und die Opel-Flächen noch lange nicht zur Verfügung stehen.

Geplant sind darüber hinaus noch weitere Flächen, so auf dem Gesundheitscampus (133.000 qm), zusätzlich 35.000 qm der Seven-Stones-Immobilie an der Universitätsstraße oder aber der Stadtturm am Südring (21.700). Die Wirtschaftsförderung sagt voraus, der „Trend zu wissensbasierten Dienstleistungen erhöht weiter den Bedarf an modernen Büroflächen.