Bochum. Ein Strafgefangener (45) aus Bochum hat einen sechswöchigen Hungerstreik jetzt beendet - und dabei erstaunlicherweise kaum Gewicht verloren. Er hatte gegen eine Sichtkontrolle in unbekleidetem Zustand protestiert. Mit der JVA schloss er einen Kompromiss. Er sitzt zurzeit sechs Jahre Haft ab.

Nach einem sechswöchigen Hungerstreik hat jetzt ein 45-jähriger Strafgefangener wieder das Essen der JVA Bochum angenommen. Wie berichtet, hatte er mit seinem Streik seit Ende Januar dagegen protestiert, dass er sich vor einem Langzeitbesuch seiner Angehörigen (drei Stunden lang) einer Sichtkontrolle in unbekleidetem Zustand unterziehen sollte. Das verlangt die JVA aus Sicherheitsgründen, damit keine möglicherweise verbotenen Gegenstände in den Besuchsraum gelangen.

Jetzt haben der Angeklagte und die JVA einen Kompromiss gefunden: Der Besuchsrahmen wird weniger umfangreich als geplant ermöglicht, dafür wird vorher auf eine Nacktkontrolle verzichtet. Der Häftling soll trotz des Hungerstreiks gesund sein und nur relativ wenige Kilos verloren haben. Ob er sich heimlich ernährt hat, ist unbekannt. Der politisch aktive Kurde sitzt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sechs Jahre Haft ab. Bereits früher hatte mit einem Hungerstreik gegen das Tragen der Anstaltskleidung protestiert. (B.Ki.)