„Große Veränderungen starten oft mit kleinen Dingen“, sagt Ezzedine Zerria, Leiter der Gastronomie auf dem Ruhr-Universitäts-Campus. Im Falle der Initiative „Zu gut für die Tonne“ war das sein Besuch einer Gastro-Messe in Berlin. Hier sensibilisierte ihn ein Vortrag von Prof. Rademacher für Nachhaltigkeit. Es gründete sich eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe aus acht Akafö-Mitarbeitern, die nun einen großen Erfolg vorzuweisen hat: Sie konnte die Menge der Lebensmittelabfälle um ein Viertel verringern.

25,26 Prozent weniger Nassmüll hatte die Speisereste-Entsorgerfirma zwischen August 2013 und Januar 2014 durchschnittlich abzutransportieren im Vergleich zum Februar 2013. Das übertraf alle Erwartungen und sorgte nebenbei auch dafür, dass die Stadt Bochum dem Akafö kürzlich den Nachhaltigkeitspreis überreichte.

Zerria zufolge gelang diese Verbesserung dadurch, dass sie „nicht von oben herab“ diktiert worden sei. Seinem Aufruf waren Mitarbeiter aller Ebenen gefolgt, von der Salatverantwortlichen über Hygiene-Verantwortliche bishin zur Service-Mitarbeiterin.

Eine Maßnahme ist etwa der Verkauf von verderblicher Ware zum halben Preis an Studierende. Der beginnt in den Cafeterien eine halbe Stunde vor Verkaufsschluss und erfreut sich bei den Kunden großer Beliebtheit. Denn da schlägt ein Salat-Cup statt 2,20 nur noch mit 1,10 Euro im oft knappen studentischen Geldbeutel zu Buche. Auch die Aktion „Das Beste vom Vortag“ mit günstigen Aktionsessen, z.B. Eintöpfe, wird rege genutzt.

Eine andere Maßnahme ist die Nutzung kleinerer Behältnisse in den Randzeiten. So werden kurz vor Thekenschluss weniger Waren zur Ausgabe gebracht, um somit die (zum Teil hygienerechtlich vorgeschrieben) Lebensmittelabfallmengen zu minimieren. Das Projekt „Zu gut für die Tonne“ ist aber nicht nicht abgeschlossen. Zukünftig sollen auch in anderen Bereichen Potenziale erkannt werden.