Noch bevor Ende November 1940 mit dem Bau von öffentlicher Bunkern durch die Straßenbauabteilung der Stadt begonnen wurde, gab es bereits unterschiedliche Maßnahmen, die die Bevölkerung gegen die direkten Wirkungen von Bomben schützen sollte. Wie wenig dabei zu Beginn des Krieges die tatsächliche Zerstörungskraft von Bomben berücksichtigt wurde, zeigt eindruckvoll eine Fotografie aus dem Jahr 1939 (s.o.). Zu sehen sind dabei Deckungsgräben, die sich im Zickzack über ein Grundstück der Schillerstraße im Stadtparkviertel ziehen.
Nach Recherchen von Wilfried Maehler und Michael Ide (Studienkreis Bochumer Bunker e.V.) entstanden die ersten Luftschutzeinrichtungen in Bochum allerdings schon ab 1928. Vor allem der Bochumer Verein hatte zwischen 1933 und 1936 bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Zuletzt, wiederum nach Maehler/Ide, soll es dort Luftschutzeinrichtungen für bis zu 36 000 Menschen gegeben haben. Offiziell war es nur 10 500 Plätze. Alle großen und auch etliche kleinere Unternehmen hatten Luftschutzeinrichtungen auf ihrem Betriebsgelände. Zum Teil – etwa beim Bochumer Verein – wurden außerdem noch sensible Teile der Produktion und Versorgungsleitungen bombensicher ausgebaut.
Für die Bevölkerung gab es zumindest theoretisch Schutzeinrichtungen für insgesamt 322 389 Menschen, wenn auch die Sicherheit von ausgebauten Kellern, Deckungs- oder Selbsthilfedeckungsgräben zumindest fraglich sein dürfte. Die großen Hochbunker oder auch die Tiefbunker (etwa unter dem Imbuschplatz oder Westfalenplatz) sollten zumindest nach Vorgabe mit „künstlicher Belüftung“ versehen sein.
In den Bauakten des Stadtarchivs ist belegt, dass etwa beim Hochbunker an der Wiemelhauser Straße (heute Exzenterhaus) diese Belüftung dadurch funktionierte, dass auch während der Angriffe die Türen zumindest zeitweise offengehalten worden sind.