Die marode Hans-Böckler-Realschule kämpft um ein Sanierungskorsett, das Luft für pädagogische Notwendigkeiten zulässt.Dafür müsste sie aber auf zwei Klassen pro Jahrgang schrumpfen. Schulpolitiker verschieben die Abstimmung erst einmal
Schulpolitik muss sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bewegen. So deutlich war die Ansage der Verwaltung gestern an die Hans-Böckler-Realschule in Wiemelhausen, die - seit Jahren PCB-belastet - jetzt saniert werden soll. Freilich mit Standards, die nicht jedem schmecken.
Von der Schulverwaltung schon einmal abgehakt, durch die Politik aber einhellig gerettet, kämpft die Realschule an der Querenburger Straße jetzt um die Ausgestaltung ihres Fortbestehens. Genau 18 Klassenräume billigt der Sanierungsplan der Schule für die Zukunft zu - das würde für die Dreizügigkeit (drei Klassen pro Jahrgang) reichen. Separate Lehrer- und Förderräume wären damit aber ausgeschlossen, ein späterer Ganztagsbetrieb wohl auch schwierig.
Martin Almeroth von den städtischen Zentralen Diensten hatte zuvor die Kosten der Sanierung auf rund 9 Mio Euro veranschlagt, ein Neubau würde mit 11,9 Mio deutlich teurer. Der Anbau sechs zusätzlicher Räume schlüge mit knapp einer Million extra zu Buche - den lehnt Dezernent Townsend ab. Sein Schulverwaltungs-Amtsleiter Ulrich Wicking brachte es auf den Punkt: "Zweizügigkeit plus X oder dreizügig ohne X."
Die Politik enthielt sich nicht der Stimme, wohl aber der Abstimmung. Gemeinsam hatten gestern Schulausschuss, der Ausschuss Zentrale Dienste sowie die Bezirksvertretung Mitte beraten - am Ende stand die Vertagung. Man will noch einmal das Gespräch mit der Schule suchen.
Am anderen Ende des Baugeländes, wo aus Ostring-Gymnasium und Albert-Einstein-Schule das "Neue Gymnasium Bochum" (NGBo) entstehen soll, bedurfte es dagegen keiner stundenlangen Diskussion, um das Raumprogramm für die künftig fünfzügige Fusionsschule abzusegnen. Beide Einrichtungen hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt. In Bälde können die Architekten zeigen, wie sie sich die Realisierung vorstellen.
"NGBo" sei ausdrücklich nur der Arbeitstitel, versicherte Wicking am Rande. Für die Namensgebung seien ja schon einige Varianten unterwegs: Fritz Darpe, Johannes Rau, Erasmus zählen neben "Europa" zu den Kandidaten. Vermutlich im Jahre 2010 soll eine Entscheidung getroffen werden.