Eine Helmpflicht für Radfahrer und Inlineskater wird es vielleicht schon bald am Kemnader See geben. Über eine eigene Verordnung auf dem Gelände rund um den See denkt Wilfried Perner, Geschäftsführer des Freizeitzentrums Kemnade, nach. Anlass der Überlegung: ein Unfall am Wochenende.

Eine Radfahrerin aus Witten und eine Inlineskaterin prallten zusammen. Die Radfahrerin musste ins Krankenhaus gebracht werden, die Frau auf den Inlinern verletzte sich leicht. Beide Frauen trugen keinen Helm. „Rein rechtlich müsste das Einführen der Helmpflicht auf dem Gelände doch möglich sein“, so Perner zur WAZ. Allein bleibt ein Problem: Wer soll die Kontrolle übernehmen? „Wir lassen aber in jedem Fall prüfen, ob wir das machen dürfen.“

Beide Unfallopfer trugen keinen Helm

Fest indes steht seit gestern: „Wir werden Schilder aufstellen, auf denen stehen wird: ,Bitte Helm tragen’“, so Wilfried Perner. Die Schilder sollen dann auf dem privaten Gelände, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, sowohl auf dem Radweg als auch auf dem Inlinerweg aufgestellt werden.

Ein weiterer Auslöser für das Aufstellen der Schilder ist darüber hinaus ein offener Brief an das Freizeitzentrum sowie an die WAZ mit dem Vorwurf: „Es ist offensichtlich eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, inklusive ungewöhnlichem Nervenkitzel und vollem Risiko.“ Die neue Verdichtung bezeichnet der Verfasser Peter Liedtke als „Hochgeschwindigkeitsasphalt“.

„Wir sind eine Freizeiteinrichtung, keine Schnellfahrerstrecke“, entgegnet Wilfried Perner. Trotz des Wunsches zahlreicher Inlineskater, eine glatte Asphaltierung zu wählen, habe man genau das nicht gemacht. „Wir haben uns extra für eine nicht zu glatte Variante entschieden, die darüber hinaus kein Aquaplaning zulässt.“

Der Unfall selbst ereignete sich vor der kleinen Halle Gibraltar. Hier prallten die 59 Jahre alte Radfahrerin und die 28 Jahre alte Inlineskaterin zusammen. Sogar Schilder, die auf gegenseitige Rücksichtnahme hinweisen, sind dort aufgestellt.

Eigentlich wäre ja auch nach den Umbaumaßnahmen am Kemnader See an alle gedacht. Denn mittlerweile gibt es rund um den See drei Wege: für Radfahrer, Inliner und Fußgänger. Doch an einigen Engpässen musste laut Perner die alte Strecke erhalten bleiben. Will heißen: An der Unfallstelle vor dem Steinhaus laufen alle Wege zusammen, „ganz so, wie früher auch“. Den Grund des Zusammenpralls mag er dennoch nicht begreifen: „An der Unfallstelle ist der Weg etwa 20 Meter breit. Mir ist es ehrlich gesagt ein Rätsel, wie man dort zusammenstoßen kann.“

Einen guten Tipp hat Johannes Hellweg vom Verkehrskommissariat der Polizei parat. Sein Appell: „Alle wollen den See nutzen, da ist eine gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar.“ Er sucht nach Zeugen, die den Unfall am Sonntag, 23. Februar, 14.45 Uhr, gesehen haben.