Bochum. . Im Theater Rottstraße 5 steht eine interessante Wiederaufnahme auf dem Spielplan: Am 8. März ist wieder „S. – Ein Requiem für Sylvia Plath“ zu sehen, Regie Hans Dreher und Arne Nobel, von und mit Dagny Dewath. Der beklemmende Abend erinnert an das tragische Leben und Sterben der US-Dichterin.

Der berührende Abend ist eine Hommage an die US-Dichterin Sylvia Plath (1932 bis 1963), die Tochter, Mutter, Ehefrau, Dichterin und eine der verzweifelsten Personen war, die sich denken lässt.

Depressionen, Selbstmordversuche, Elektroschocks, Psychotherapie – am Ende ihres kurzen Lebenswegs verübte Plath am 11. Februar 1963 Suizid, wobei sie diesmal auf Nummer Sicher ging: Sie schluckte Schlafmittel, dichtete die Küche mit Handtüchern ab, drehte den Gashahn des Küchenherdes auf und steckte den Kopf in den Backofen – während ihre Kinder im Zimmer nebenan schliefen.

Symbilfigur der Frauenbewegung

Sylvia Plath kam in den 1980er Jahre posthum zu Ehren, als ihr literarisches Werk (Gedichtband „Ariel“, Prosa „Die Glasglocke“), ihr Leben und ihr früher Tod aus dem sicheren Abstand von zwei Jahrzehnten heraus zum Gegenstand des öffentlichen Interesses wurden. Die unglückliche Dichterin wurde zur Symbolfigur der Frauenbewegung stilisiert und ihre Lebensgeschichte als Spiegelbild der Rolle der Frau in der Gesellschaft aufgefasst.

Autobiographisch geprägtes Werke

All dem spürt der Abend in der Rottstraße 5 nach, der auf einer Idee der Schauspielerin Dagny Dewath basiert. Anhand von Texten aus Sylvia Plaths Briefen, Tagebüchern, Gedichten und ihrer Prosa wird die Biografie der so genialen wie verzweifelten Dichterin nachgezeichnet. Zwar ist Plaths autobiografisches, wirkmächtiges Werk schmal, aber es ist sprachlich intensiv – so wie die Inszenierung.

„Es sind die Wechsel zwischen sanfter Innigkeit, Explosionen der Hoffnung, tief sitzender Lebensangst, Liebessucht und brachialen Zornesausbrüchen, die dieses ,Requiem’ kennzeichnen. Das Libretto ist eine kluge Collage aus Briefen, Tagebüchern und Textpassagen“, notierte die WAZ über die Premiere 2009.