Welches Image hat Bochum heute und wie soll sich die Stadt als Marke in der Zukunft aufstellen? Mit diesem Fragenkomplex haben sich am Wochenende 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung beschäftigt. Grundlage für die angeregte Debatte war ein Papier, das „Bochum Marketing“ ausgearbeitet hat.
Für Geschäftsführer Mario Schiefelbein steht diese Skizze am Anfang eines Prozesses, der im besten Fall der „Marke Bochum“ ein neues, vor allem aber ein zeitgemäßes Gesicht geben soll. Dass Grönemeyer allein es nicht richten kann, dass Kohle und Stahl immer noch aufblitzen, wenn Menschen von außerhalb an Bochum denken, sind Fakten. In mehreren Umfragen wurde erforscht, was es ist, woran Menschen zuerst denken, wenn sie an Bochum denken. Frustrierend für die Marketing-Fachleute: 42 Prozent der Befragten fiel gar nichts ein. Bei den anderen stand der VfL, gefolgt von Starlight und Grönemeyer ganz oben auf der Agenda.
Auf der Suche nach einem neuen Markenkern gingen Schiefelbein und sein Team systematisch vor. Gesetzt waren die vier Kompetenzfelder: Bildung, Wirtschaft, Kultur und Lebensqualität. Um Schlagworte wie Talentschmiede im Ruhrgebiet, Shootingstar der Wissensarbeit, Hotspot der Live-Kultur und Großstadt mit Lebensgefühl sowie Leitcharakteristika, Top-Argumenten und bildhaften Schlüsselszenen soll sich ein neuer Markenkern ranken: Wissen, Wandel, Wir-Gefühl.
Bo-Marketing möchte keine neue Kampagne lostreten, sondern vielmehr eine Art Basis für künftige Aktivitäten zur Stärkung des Images liefern. Denn alle Beteiligten sind sich darüber klar: Die Performance der Stadt ist weit besser als ihre miserable Position in gewissen Rankings. Ausdrücklich erwünscht: eine öffentliche Debatte über den Weg, der nun gegangen werden soll.