Der eilige Besucher des Traditionszimmers im Modehaus Baltz wird sie vielleicht gar nicht wahrnehmen, diese Bombe, die noch im verbogenen Doppel-T-Träger steckt. Die Bombe detonierte, doch blieb rund ein Drittel im völlig deformierten Stahlträger stecken. ,„Mein Vater wollte, dass dieses Relikt als Mahnmal erhalten bleibt“, erzählt der jetzige Inhaber Andor Baltz. Es war Geschäftsführer Theodor Mühlenhöver, der nach dem schweren Pfingstangriff in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1943, dieses Relikt der Zerstörung aus den Trümmern des Modehauses bergen ließ. Bei diesem Angriff, der die Innenstadt schwer traf, starben 312 Menschen, darunter 39 Kinder und 44 Zwangsarbeiter. Das wohl an die 100 Kilo schwere Ungetüm ruht auf einem hölzernen Gestell, eingraviert ist die Jahreszahl 1943 für das Jahr der Zerstörung, das Gründungsjahr 1827 und das Jahr 1948 als Wiedereröffnung. Lesen Sie den Auftakt unserer WAZ-Serie „Bombennächte im Revier“ auf Seite 2.