Noch liegt die MS Kemnade auf dem Trockenen. Doch der nahende Frühling beschäftigt Schiffsbetreiber Holger Schmidt bereits. Die reguläre Saison der Schifffahrt auf dem Kemnader See beginnt zwar erst am 29. März, allerdings schließt Schmidt einen frühzeitigen Start nicht aus. „Wenn es in den ersten Märzwochen richtig schön ist, fahren wir vielleicht an den Wochenenden eher“, ließ er wissen. Mindestens 15 Grad und trocken sollte es sein, damit sich ein vorgezogener Saisonstart für ihn lohnen würde. „Es müssen genug Leute am See sein, damit die Fahrten auch ausgelastet sind.“ Und wenn im März oder April ein Spätfrost eintrete, müsse die MS Kemnade, wenn sie einmal in Betrieb ist, aus technischen Gründen warm gehalten werden. „Diese Kosten muss ich natürlich einkalkulieren“, sagte Schmidt.

Gut kalkulieren muss derzeit auch der Einzelhandel in der Bochumer Innenstadt. Durch den milden Winter stapelt sich bei vielen Modehändlern die warme Kleidung. Im Modehaus Baltz läuft seit Ende Januar der inoffizielle Winterschlussverkauf.

Wenngleich der Verkauf der Winterware bei Temperaturen über null Grad zwar nicht generell ausgeblieben sei, laufe der Winterschlussverkauf „etwas gebremst“, sagte Geschäftsführer Andor Baltz im Telefoninterview mit der WAZ. Auch im Sporthaus Koch sei in diesem Winter der Verkauf etwa warmer Outdoor-Jacken eher schleppend gelaufen, informierte Geschäftsführer Michael Koch.

Hochwertige Skikleidung allerdings hätte, trotz schneefreier Wochen, genug Abnehmer gefunden. „Diese Sachen kaufen Leute, die in die Alpen fahren“, sagte er. Generell sei die Winterware wegen des milden Wetters im Einzelhandel schon seit Dezember runtergesetzt worden, sagte Koch.

Auch im Sporthaus laufe der Winterschlussverkauf ruhiger als gewohnt, informierte er. Er wolle die Ware möglichst so lange im Geschäft behalten bis alles weg ist oder im kommenden Jahr die Kleidung vom Vorjahr stark reduziert wieder anbieten.