Bochum. Das in Bochum-Langendreer beheimatete Figurentheater-Kolleg ist eine seit 1977 staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung und auf seine Art etwas ganz Besonderes. Es bietet zahlreiche Kurse und Seminare, die eines zum Ziel haben: die alte Kunstform des Figurenspiels jung zu halten.

Von April bis Juli wird in Langendreer wieder der alljährliche 14-wöchige Orientierungskurs der Fortbildung Figurentheater stattfinden. „Das ist das Herzstück unserer Fortbildung, es gibt diesen umfassenden Einführungskurs in dieser Form sonst nirgends“, sagt Kolleg-Leiterin Birgit Hollack nicht ohne Stolz. Das belegt auch die Tatsache, dass die Teilnehmer/innen nicht nur aus dem Ruhrgebiet, sondern aus ganz Deutschland und aus Österreich nach Langendreer kommen.

Das 14-Wochen-Seminar deckt verschiedene Aspekte ab. So gehören theoretische Kurse wie „Die Kunst des Schauspiels“ oder Strukturen und Wirkungsweise von Theater“ – als Einführung in die Dramaturgie - ebenso dazu wie praktische Übungen, etwa Plastizieren, Maskenbau oder Handfigurenführung. Auch Stimm- und Körperübungen werden absolviert, denn wer Figuren führen/spielen will, muss seinen Körper kennen, um Bewegungsabläufe und Gefühlsmomente auf die Puppenbühne zu übertragen.

Geleitet werden die Seminare von Praktikern wie der Figurenspielerin Silke Geyer, der Künstlerin Ortrud Kabus oder dem Schauspieltrainer Tony Glaser. „Am Ende steht immer ein Inszenierungsprojekt, in dem die gewonnenen Erfahrungen bühnengerecht umgesetzt werden“, erläutert Birgit Hollack.

Die Entscheidung, den Kurs in Langendreer zu besuchen, hängt davon ab, was die Teilnehmer/innen mit der Figurenspiel-Kunst anfangen wollen. Manche sehen den Intensiv-Workshop als Einstieg in den Beruf als freier Theatermacher, andere setzen die gewonnenen Fähigkeiten/Erfahrungen im beruflichen Alltag um, etwas in Betreuungseinrichtungen oder in Kindergärten. Entsprechend weit gefasst ist auch die Altersgruppe: „Unsere Weiterbildungsteilnehmer sind zwischen 19 und 70 Jahre alt“, sagt Birgit Hollack.