Als „Nachtrag“ zum Verdi-Gedenkjahr 2013 erklang im sehr gut besetzten Audimax der Ruhr-Universität die „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi. Die Komposition vermittelt in einer differenzierten Sicht auf den Tod und das Jüngste Gericht eine Bilderwelt von Trost und Hoffnung. Der Tod verliert zum Ende seinen Schrecken und erscheint – ähnlich wie bei Mozart – als Freund.

Diese innere Haltung wurde unter der inspirierten Leitung von UMD Hans Jaskulsky deutlich. Der Universitätschor (150 Sänger/innen) erschütterte mit seinen Ausbrüchen von Angst und Schrecken des „Dies irae“ und des „Rex tremandae“, ebenso wie er die Innigkeit in den Bitten um Rettung und Erlösung im „Requiem aeternam“ gestaltete. Seine Tonsicherheit zeigte sich ebenso in den a-cappella-Stellen am Anfang und am Ende des fast 90-minütigen Werkes. Das gleichwertige Solistenquartett mit Solvejg Henning (Sopran), Maria Hilmes (Mezzosopran), Stefan Vinke (Tenor) und Nicolai Karnolsky (Bass) überzeugte mit innigen Soloarien in den Bereichen des individuellen Fühlens und Erlebens, wobei Verdi hier „große“ Stimmen verlangt, die dennoch nicht vordergründig opernhaft klangen.

Als Orchester war die Neue Philharmonie Westfalen verpflichtet, die im Audimax ihr vorzügliches „Debüt“ gab: zuverlässig und konzentriert, wirkungsvoll in den Blechbläsern und im Schlagwerk, aber auch hell und durchsichtig im Streicher- und Holzbläserklang.

Der lang anhaltende Applaus galt allen Beteiligten dieses anspruchsvollen und beeindruckenden Abends.