Bochum. „Der Tod und das Mädchen“ von Ariel Dorfmann war ein großer Theatererfolg in den 90ern. Dann war es von den Bühnen fast verschwunden. Regisseur Alexander Ritter und Rottstr.5-Theaterleiter Hans Dreher finden: zu Unrecht. Nun feiert das intensive Kammerspiel am Freitag in Bochum Premiere.

. Es ist ein Krimi. Ein Ehedrama. Und es verhandelt ganz grundlegende gesellschaftliche Fragestellungen nach Schuld und Vergeltung, nach Objektivität und Wahrheit. „Der Tod und das Mädchen“ von Ariel Dorfmann war ein großer Theatererfolg in den 90er Jahren. Dann war es von den Bühnen nahezu verschwunden. Regisseur Alexander Ritter und Rottstr5-Theaterleiter Hans Dreher finden: zu Unrecht. Das intensive Kammerspiel feiert am Freitag Premiere.

Ursprünglich ist das Drama in Südamerika angesiedelt. Die Frau des Anwalts Escobar glaubt, im Hausgast, dem Arzt Roberto Miranda, einen ihrer Folter-Peiniger aus diktatorischer Vergangenheit wiederzuerkennen. Der wird über Nacht gefesselt und einem Verhör unterzogen. Irgendwo zwischen Folter und Gerichtsverfahren. Aus der Dreiecksgeschichte bezieht das Stück seine Energie.

Regisseur Alexander Ritter, bekannt vor allem als Schauspieler (zuletzt „Tschick“ im PRT), interessiert sich in seiner zweiten Regie-Arbeit in der Rottstraße besonders für die Motivationen seiner Figuren. Für ihn ist es kein Stück über die Vergangenheitsbewältigung in ehemaligen Diktaturen (egal ob Südamerika, Osteuropa oder sonst wo), sondern eines über universelle Themen wie Schuld und Wahrheit. Es ist, so Hans Dreher, ein „extrem gut geschriebenes Stück, das zudem hervorragend zum Spielort passt“.

Ritter hat die Handlung auf eine Nacht gekürzt, nutzt zudem selbst gemachte Filmeinspielungen. Und auch das thematische Streichquartett von Schubert wird ausschnittsweise zu hören sein. Gespielt wird das waschechte Kammerspiel von Jessica Maria Garbe, Jost Grix (zuletzt Zauberer Zwackelmann im „Hotzenplotz“ am Schauspielhaus) und Felix Lampert.