Um die demokratische Kontrolle städtischer Gesellschaften ist es nach Ansicht der Linken im Rat in Bochum schlecht bestellt. Da die Aufsichtsräte von zum Beispiel Stadtwerken, Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) oder VBW Bauen und Wohnen nicht öffentlich tagen und ihnen nicht alle im Rat vertretenen Parteien angehören, seien viele Entscheidungen nicht transparent, kritisiert die Partei.
„Durch die zunehmende Auslagerung städtischer Aufgaben in Unternehmen mit privater Rechtsform nimmt das Demokratiedefizit zu“, sagt der Fraktionsvorsitzende Uwe Vorberg. „Denn dann werden diese Belange nicht mehr im Rat diskutiert und entschieden, sondern nur noch von einigen wenigen Aufsichtsratsmitgliedern.“ Dabei gebe es ausreichend Tagesordnungspunkte die in die Öffentlichkeit gehörten. Als Beispiele nennt Vorberg Entscheidungen zur Beteiligung an anderen Unternehmen, zu Ausbildungsanstrengungen oder zur Qualität der Versorgung.
Die Linken fordern daher die Aufsichtsratssitzungen der städtischen Töchter künftig in einen öffentlichen und einen nicht-öffentlichen Teil – wie es auch im Rat üblich ist – zu trennen. Außerdem soll nach Willen der Linksfraktion der Rat vor allen wichtigen Entscheidungen der Aufsichtsräte angehört werden, die Protokolle des öffentlichen Teils allen Ratsmitgliedern zur Verfügung gestellt werden und die Presse über die Tagesordnungspunkte vor der Aufsichtsratssitzung informiert werden.