Bochum. „Es wird hier immer schlimmer. So ein Schandfleck – und keiner unternimmt etwas“, klagt Thomas Schröder. Inzwischen sei die komplette Nachbarschaft empört über die Zustände auf den Gewerbeflächen an der Robertstraße in Hamme. Die Stadt verspricht Besserung.

Wenn Thomas Schröder über den Gartenzaun blickte, schaute er monatelang mitten ins Elend. Mit seiner Lebensgefährtin und deren Zwillingen wohnt er an der Feldsieper Straße. Ihr Haus Nummer 50g grenzt direkt an den Gewerbepark Hamme. Der Begriff Park sollte nicht wörtlich genommen werden. Auf dem verwahrlost wirkenden Areal geht es dreckig, staubig und laut zu. Insbesondere Firmen aus der Entsorgungsbranche haben sich angesiedelt; auch nachts und am Wochenende wird gearbeitet. „Wir fühlen uns allein gelassen“, sagte Schröder, als die WAZ im Frühjahr 2013 erstmals über die Misere berichtete.

Gebessert habe sich seither nichts, so der Nachbar. Zwar wurden einige der Müllhügel abgetragen, nachdem die Stadt den Betreibern mit Zwangsgeld gedroht hatte. Doch der Krach, verursacht durch die Schrottverwerter, blieb. Thomas Schröder: „Es kann doch nicht sein, dass hier jeder machen kann was er will!“

Neuantrag für die Hallennutzung

„Wir nehmen die Beschwerden der Anwohner ernst“, betont Stadtbaurat Dr. Ernst Kraatzsch auf WAZ-Anfrage. In dieser Woche war der Gewerbepark Thema im Umweltausschuss. Ein Ergebnis: Allen Mietern im Osten des Grundstücks wurde auf Intervention der Stadt fristlos gekündigt. Der Eigentümer hat zugesichert, bis Ende Januar einen kompletten Neuantrag für die Hallennutzung bei der Verwaltung zu stellen.

Wird es nebenan endlich leiser und sauberer? Thomas Schröder möchte es nur allzu gerne glauben.