Vermessungsingenieure wollen es ganz genau wissen. Doch wie genau ist genau eigentlich? Damit Messgrößen exakt bestimmt und Messgeräte kalibriert werden können, wird ein präzise definierter Maßstab benötigt. Genau dafür hat die Technische Fachhochschule (TFH) Georg Agricola nun eine Koryphäe des Fachs eingeladen: Prof. Dr. Wilhelm Heger bestimmte in der vergangenen Woche mit seinem Team von der Hochschule Neubrandenburg das sogenannte Azimut der Eichstrecke des Studiengangs Vermessungswesen an der TFH.

Auf einer Eichstrecke können sehr präzise Messungen durchgeführt und die dafür erforderlichen Geräte, sogenannte Meridianweiser, kalibriert werden. Mit einem Meridianweiser kann das sogenannte Azimut, d.h. die Richtung von einem Messpunkt zum geographischen Nordpol bestimmt werden. Der Meridianweiser orientiert sich dabei an der Erdrotation und nicht, wie etwa ein Kompass, am Erdmagnetfeld. Mit dieser Technik wird etwa im Tunnelbau und untertägigen Bergbau gearbeitet.

Auf der neu eingemessenen Eichstrecke können die Studierenden der TFH künftig selbst Präzisionskreiselmessungen durchführen. Diese vermessungstechnische Methodik wird deutschlandweit nur an wenigen Hochschulen vermittelt.

Professor Dr. Heger, Dozent für Praktische Geodäsie und Instrumentenkunde, Leiter des Messlabors und Leiter des Studiengangs Vermessungswesen an der Hochschule Neubrandenburg zählt zu den renommiertesten deutschen Experten. Die Zusammenarbeit mit ihm soll ausgebaut werden. Geplant sind ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch sowie gemeinsame Projekte in Lehre und Forschung.