Sichtlich stolz betrachten Stephanie und Christian Schirp nach der Feierstunde im Rathaus die mit ihrer Hausnummer versehene Klimaschutz-Plakette. Das Ehepaar zählt zu den fünf Häuslebauern, die mit dem Klimaschutz-Award 2013 ausgezeichnet wurden. Auch drei Unternehmen taten sich im vergangenen Jahr beim Thema „Klimafreundliches Bauen und Sanieren“ hervor. „Die Preisträger haben in vorbildlicher Weise gezeigt, was man aus energetischer Sicht leisten kann“, so Bürgermeisterin Astrid Platzmann-Scholten.

Im „Quartier 100“ auf dem Gelände des ehemaligen Bogestra-Busdepots an der Wittener Straße hatten die Schirps 2009 ihr Eigenheim bezogen – das einzige Passivhaus. „Die Vorgaben des Bauträgers waren sehr gut, doch wir wollten noch mehr als 60 Prozent Energie einsparen“, sagt Christian Schirp. Auf eine herkömmliche Heizungsanlage wurde verzichtet. Stattdessen wurde die Fassade mit einer 30 cm starken Dämmung versehen. Eine Solaranlage sorgt für Warmwasser, durch eine große Lüftungsanlage wird Wärme zurückgewonnen, die Verglasung ist Schall schluckend.

Rund 25 000 Euro hat das Ehepaar zusätzlich investiert. „Nach acht Jahren rechnet sich das“, erklärt Christian Schirp. Und wenn der Winter doch noch Kälte, Eis und Schnee bringen sollte? „Kein Problem. Für kalte Tage haben wir noch einen kleinen Kaminofen, den wir mit Holz befeuern“, erklärt der Ingenieur und lächelt.

Auch die anderen Preisträger haben sich dem Klimaschutz in vorbildlicher Weise verschrieben. Udo Stentenbach hat sein Gebäude mit einer Photovoltaikanlage zur Umwandlung von Sonnenlicht in Energie ausgestattet und zur Dämmung ausschließlich natürliches Material verwendet, Thomas Günther bewohnt in Stiepel zudem noch ein Mehrgenerationenhaus. Mit Gold ausgezeichnet wurden ferner die Karl Hardeck Wohnungseinrichtungen GmbH, die in Laer das erste Nullenergie-Möbelhaus Europas betreibt, sowie die Busley & Goerdt raum GbR aus Wattenscheid.

Eine Auszeichnung in Silber erhielten neben der Objektentwicklungsgesellschaft EGR/VBW auch die Hausbesitzer Heinz-Jürgen Bischoff und Hans-Gerhard Flesch. Das Besondere: Beide haben Altbauten aus den Jahren 1930 bzw. 1936 im Sinne des Klimaschutzes saniert und den Gesamtheizenergieverbrauch entscheidend gesenkt.