Mit neuem Schwung wirft sich die Bochumer Sozialdemokratie in den Kommunalwahlkampf. Mit Blick für öffentlichkeitswirksame Eckdaten setzte der Unterbezirksvorsitzende Thomas Eiskirch (MdL) voll auf die Kraft der Jugend. Von den 33 Direktkandidaten für die Kommunalwahlbezirke sind 13 unter 50 Jahre alt. Außerdem wählten die 127 Delegierten elf Kandidaten und Kandidatinnen, die – so sie denn gewählt werden – erstmals in den Bochumer Stadtrat einziehen werden.
Dabei handelt es sich um Simone Gottschlich, Deborah Steffens, Burkhart Jentsch, Jonathan Ströttgen, Klaus Hemmerling, Stephan Kosel, Bastian Hartmann, Dirk Marten, Maria Hagemeister, Silvia Wilske und Jörg Czwikla. Unter den nicht mehr neu antretenden sind auch der langjährige wirtschaftspolitische Sprecher und ehemaliger Krupp-Betriebsratsvorsitzender Herbert Kastner und Gudrun Goldschmidt, die in der Fraktion für Sportpolitik verantwortlich zeichnete.
Dabei legte Eiskirch besonderen Wert darauf, dass ein größtmöglicher Frauenanteil gewährleistet wurde. Bei den ersten 20 Plätzen der Reserveliste ist jeder zweite durch eine Frau besetzt. „Es ist uns diesmal geglückt – vielleicht mehr als in der Vergangenheit – die Breite der Bevölkerung abzubilden.“ Bis auf den Wahlbezirk 54 (Brenschede/Stiepel), den für die CDU mit schon fast sensationellen 40,16 Prozent Christian Haardt geholt hatte, sicherte sich die Bochumer SPD 2009 alle Direktmandate.
Doch Eiskirch weiß, dass die Kommunalwahl am 25. Mai kein Spaziergang wird. „Seit 1975 haben wir ständig an Stimmen verloren. Diesmal wollen wir am Ende wieder deutlich über 40 Prozent liegen“, gab er unter dem Beifall der Parteimitglieder die Devise aus.
Unter die Gäste hatten sich auch die Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering und Axel Schäfer, Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz sowie die ehemaligen Stadtdirektoren Dieter Bongert und Gerd Kirchhoff gemischt.
Den Anfang bei der Vorstellungsrunde der Kandidaten machte Bürgermeisterin Gaby Schäfer, die ganz oben auf der Liste stand: „Wir müssen die Unterschiede zu den anderen Parteien deutlich machen.“ Einer ihrer Schwerpunkt war, dass es künftig noch wichtiger sein müsse, in Bochum bezahlbaren Wohnraum bereit zu stellen.
Peter Reinirkens startete seine Werberede (fünf Minuten waren jeweils den „Spitzenkandidaten“ erlaubt) mit einem hübschen Spruch. Ein Druckfehler der Bürokratie machte es möglich: „Auch wenn es hier steht, ich bin nicht schon im Jahr 1195 in die SPD eingetreten.“