Seit 28 Jahren wohnen zwei der wichtigsten Musikinstitutionen der Stadt quasi Tür an Tür. Jetzt musizieren sie endlich gemeinsam. An der Prinz-Regent-Straße proben seit der Direktion Eberhard Klokes die Bochumer Symphoniker, keine hundert Meter daneben schreibt die Zeche seit Jahrzehnten Rock- und Clubgeschichte. Mit der Classic Night am 9. Februar steht endlich ein gemeinsames Event auf dem Programmzettel, welches so etwas zu werden verspricht wie die Bochumer Variante der berühmten „Night of the Proms“.

45 Musiker auf der Club-Bühne

„Zeche“-Chef Torsten Sickert hat mit derlei Crossover-Projekten bereits Erfahrung: mit einem großen Klassik-Orchester stand der Musiker bereits 2004 mit Hard-Rock-Röhre Doro Pesch beim berühmt-berüchtigtem Wacken-Festival auf der Bühne.

Sickert hat vor Ort in Bochum die Classic Night Band aus der Taufe gehoben, die schon seit einigen Jahren zur Ü 40-Party in der Zeche aufspielt. Diese kooperiert nun mit einem großen BoSy-Ensemble aus Streichersatz, Trompeten und Posaunen. Insgesamt 45 Musiker werden dann auf der nicht gerade großen Zechen-Bühne musizieren. Das Programm ist noch geheim; Rock-Klassiker, aber auch klassische Elemente werde es geben, hieß es. Arrangiert hat die Stücke allesamt Sickert. Für die BoSy hat der neue Assistent von Generalmusikdirektor Steven Sloane, Svetoslav Borisov, die Leitung.

Der sagt, er habe selbst schon in einer Band gespielt. Und: „Es ist spannend, so ein Projekt in einen Live-Club zu bringen. Doch unsere Musiker haben dafür offene Ohren.“ Daran sollte in der Tat kaum Zweifel herrschen, haben die BoSy doch zuletzt als Sting-Begleitband eine glänzende Figur abgegeben.

Spannung zieht das Konzert aus der Konfrontation zweier Spielweisen. Auf der einen Seite Musiker, die es gewohnt sind, Noten vom Blatt zu spielen und auf den Dirigenten zu achten, auf der anderen Seite Musiker, deren Takt vom Drummer vorgegeben wird.

Die Premiere des Konzert-Projektes war nach kurzer Zeit ausverkauft, über 700 Zuschauer werden am Sonntagabend des 9. Februar da sein. Solch’ große Nachfrage erfreut, und gibt den Veranstaltungs-Partnern Sicherheit - warum also nicht mehr davon? Das liegt im notwendigen langen Vorlauf in der Orchesterverwaltung begründet.

Dennoch herrscht Einverständnis, dass es sich nicht um eine einmalige Kooperation handeln möge. Womöglich werden für die nächste Spielzeit zwei Termine für das Gipfeltreffen von Klassik und Rock in der Zeche eingeplant.