Einst im Bundesbesitz, wirft die teilgesperrte Buseloh-Brücke jetzt ein Problem nach dem anderen auf.Sie soll durch einen Neubau ersetzt werden, doch vor 2011 ist damit auf keinen Fall zu rechnen

Schmaler gemacht: Schwerlastverkehr - aber auch Bogestra-Busse - dürfen nicht über die Brücke fahren. Sie könnte sonst einstürzen. Foto: WAZ, Karl Gatzmanga
Schmaler gemacht: Schwerlastverkehr - aber auch Bogestra-Busse - dürfen nicht über die Brücke fahren. Sie könnte sonst einstürzen. Foto: WAZ, Karl Gatzmanga © WAZ

Altenbochum heißt nicht wegen seiner vielen Senioren so. Aber es stimmt: Überproportional viele Ältere wohnen seit Jahren hier, haben oft kein Auto und sind auf Bus und Bahn angewiesen. Im Februar kam die schlechte Nachricht, dass die Buselohbrücke an der Schnittstelle zu Kornharpen auch für Bogestra-Busse gesperrt werde. Sie fahren seitdem einen ziemlichen Umweg, der wiederum deutlich längere Wege zu den Haltestellen bedeutet. Bis sich die Lage bessert, bis die Linien 360 und 368 wieder den alten Weg nehmen können, werden nach Angaben der Stadt noch wenigstens zweieinhalb Jahre vergehen.

Als Sachgebietsleiter im Tiefbauamt rauft sich Gisbert Soldat inzwischen des öfteren die Haare. Erstens: "Die Brücke ist Schrott. Bei einer starken Belastung könnte sie sofort in die Bohnen gehen." Zweitens: Eine Instandsetzung sei unmöglich.

Seitdem tüfteln Soldat und seine Mitarbeiter, wie möglichst rasch Ersatz geschaffen werden könnte. Probleme bereite allein schon der Umstand, dass unter der Brücke zahlreiche Versorgungsleitungen für Gas, Strom und Wasser verliefen. Würde man die Buselohbrücke an gleicher Stelle errichten, müsste zunächst daneben ein Behelfsbauwerk geschaffen und das Leitungsbündel dorthin verlegt werden. Dann, so die Ingenieure, könne man auch gleich die endgültige Brücke nebenan errichten: "Wir prüfen gerade eine andere Straßenführung."

Alles verliefe womöglich beschleunigter, wäre die alte Eisenkonstruktion nicht eine Bahnbrücke, die der Bund Ende der 90er Jahre den Kommunen aufs Auge drückte. Darunter verläuft die Haupttrasse zwischen Essen, Bochum und Dortmund mit reichlich Zugverkehr. Und der alte Eigentümer verhalte sich, so die Stadt, nicht gerade entgegenkommend. Zeitfenster, in denen die Strecke nachts für Brückenarbeiten gesperrt werde, erhalte man von der Bahn mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren. Soldat: "Wenn wir diese Sperrpause nur um eine Minute überziehen, schreibt die Bahn sofort eine Rechnung. Umgekehrt ist es unser Pech, wenn wir bahnbedingt erst später mit der Arbeit beginnen können."

Bis etwa Frühjahr 2011, wenn vielleicht eine neue Brücke steht, bleibt es also bei den Umleitungen für Schwerverkehr und Bogestra. Man könne natürlich, räumt Soldat ein, die Busse auch durch "enge Gassen" schicken. Das ginge aber nur mit ausgedehnten Halteverboten. Als Folge, so der Ingenieur, "hätten wir dann 60 bis 70 erboste Anlieger hier stehen."